Niederländer verhinderte Attentat Der Held von Detroit

Detroit (RPO). Jasper Schuringa ist der Held von Detroit: Mit seinem beherzten Eingreifen verhinderte der Niederländer das geplante Attentat auf eine US-Passagiermaschine. In seiner Heimat wird er nun gefeiert.

Jasper Schuringa ist der Held der Stunde. Er verhinderte das geplante Attentat auf eine US-Passagiermaschine maßgeblich. In seiner niederländischen Heimat wird er nun gefeiert. Aber auch in den USA steht der junge Mann im Mittelpunkt des medialen Interesses.

Als Schuringa kurz vor der Landung in Detroit einen Knall hörte und Rauch sah, kletterte er über mehrere Sitze um einzugreifen. "Ich habe nicht nachgedacht. Ich bin einfach dorthin gegangen um zu versuchen, das Flugzeug zu retten", berichtete der niederländische Tourist dem US-Fernsehsender CNN. An seine eigene Sicherheit habe er in dem Augenblick nicht gedacht.

Andere Fluggäste hätten "Feuer! Feuer!" geschrien. Da habe er angenommen, dass jemand versuche, das Flugzeug in die Luft zu jagen. Über den Gang hinweg sei er über Sitze gesprungen, habe etwas Brennendes gegriffen und das Feuer mit seinen Händen gelöscht. Dann habe er den Mann überwältigt und nach Sprengstoff durchsucht. "Wenn man in einem Flugzeug einen Knall hört, ist man wach", sagte Schuringa. Der mutmaßliche Täter habe sich nicht gewehrt und sei still gewesen, als auch andere Passagiere und Besatzungsmitglieder reagiert hätten.

"Wir haben ihn in die erste Klasse gebracht, haben ihn durchsucht und festgehalten um sicherzugehen, dass er keine weiteren Waffen, keine weiteren Bomben hatte", sagte Schuringa, der wegen Brandverletzungen an seinem rechten Handgelenk und an den Fingerspitzen Verbände trug. Bis zu dem Knall sei der Passagier auf dem Weg von Amsterdam nach Detroit völlig unauffällig gewesen. Schuringa lobte die Besatzung und andere Passagiere - "die sind auch Helden", sagte er.

"Es klang wie ein Feuerwerkskörper in einem Kopfkissen", sagte der Reisende Peter Smith aus den Niederlanden. Der Fluggast Syed Jafry erklärte, der Zwischenfall auf Flug 253 der Northwest Airlines habe sich während des Landesanflugs ereignet. Er habe drei Reihen hinter dem mutmaßlichen Täter gesessen, ein Leuchten gesehen und dann Rauch gerochen. Dann habe sich ein weiterer Passagier auf den Mann gestürzt und diesen überwältigt. "Er hat gute Arbeit geleistet", sagte Jafry.

Melinda Dennis, die in der ersten Reihe des Flugzeugs saß, sagte, der mutmaßliche Täter sei nach vorne gebracht und ihre Nähe gesetzt worden. An den Beinen habe er starke Brandverletzungen gehabt, seine Hosenbeine seien abgeschnitten worden. Er sei nach der Landung auf einer Trage aus dem Flugzeug gebracht worden und mit Handschellen an die Trage gefesselt gewesen.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich nach Behördenangaben um den 23-jährigen Nigerianer Umar Farouk Abdulmuttalab. Er versuchte demnach kurz vor der Landung in Detroit, den aus Amsterdam kommenden Airbus der Fluggesellschaft Northwest Airlines in die Luft zu sprengen. Der Mann gab an, er habe im Auftrag von Al-Qaida gehandelt.

(apd)
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