Xanten 1100 Unterschriften gegen Fildersteg-Mauer

Xanten · Nicht nur IGX und Anlieger sind gegen die Abbindung der Straße. Bürgermeister signalisiert: Die Idee wird begraben.

 Mitglieder der IGX (links Heinz-Gerd Schmithüsen, hinten Mitte der IGX-Vorsitzende Ludger Lemken) und Anlieger brachten gestern Listen mit 1048 Unterschriften gegen die Fildersteg-Mauer ins Rathaus mit.

Mitglieder der IGX (links Heinz-Gerd Schmithüsen, hinten Mitte der IGX-Vorsitzende Ludger Lemken) und Anlieger brachten gestern Listen mit 1048 Unterschriften gegen die Fildersteg-Mauer ins Rathaus mit.

Foto: armin fischer

Die umstrittene Mauer-Attrappe am Fildersteg soll unverzüglich abgebaut werden. Diese Empfehlung an den Rat der Stadt hat der Bezirksausschuss gestern Abend mehrheitlich beschlossen. Da der Rat erst am 13. Februar tagt, wird es aber noch einige Wochen dauern, bis das Provisorium entfernt wird. Bis dahin wäre die vor zwei Wochen angelaufene probeweise Abbindung der Straße wohl sowieso so gut wie abgeschlossen. Der vor zwei Wochen begonnene Test sollte vier bis sechs Wochen dauern.

Die Idee, die Stadtmauer an dieser Stelle zu schließen und nur einen Durchgang für Fußgänger und Radfahrer freizuhalten, stößt in Xanten auf breite Ablehnung. Das die Stadtverwaltung nun auch schwarz auf weiß. Mitglieder der Interessengemeinschaft Gewerbetreibender sowie Westwall-Anlieger übergaben gestern Abend 1048 Unterschriften von "Mauer-Gegnern". Weitere rund 50 Unterschriften hatte die IGX bereits früher eingereicht. Geschäftsleute aus der Innenstadt hatten von Anfang an gegen die Mauer-Idee protestiert, weil sie Probleme bei Lieferverkehr kommen sahen.

Der Jagdwaffenhändler Heinz-Gerd Schmithüsen sprach gestern im Bezirksausschuss von "Riesenproblemen", die es seit der Mauerschließung gebe. Vor allem morgens und mittags, wenn Schüler durch das "Nadelöhr" in der Mauer strömten, komme es zu brenzligen Situationen am Westwall, wo der Verkehr stark zugenommen habe. Auch sonst lebten Fußgänger, zum Beispiel solche, die das Ärztehaus aufsuchen möchten, gefährlich. "Soll es wirklich erst zu einem schweren Unfall kommen?" fragte Schmithüsen. Vor drei Tagen sei eine Frau schon von einem Auto touchiert worden. Zum Glück sei nichts weiter passiert.

Unabhängig davon, wie lange das Mauer-Provisorium stehenbleibt: Dass es in absehbarer Zeit durch eine echte Mauer ersetzt wird, ist sehr unwahrscheinlich. FBI und SPD haben sich längst bei den Mauer-Gegnern eingereiht. Auch CDU-Mitglieder haben sich kürzlich skeptisch gezeigt. Und gestern gab Bürgermeister Christian Strunk zu verstehen, dass die Idee vermutlich begraben wird: "Ich hab bisher den Eindruck, dass wir eine Umsetzung nicht erreichen können."

Der Mauerbau sei bislang nur eine Idee der Stadtverwaltung gewesen, mehr nicht, sagte Strunk, der die probeweise Fildersteg-Sperrung (die eine Xantenerin in einer Bürgerversammlung vorgeschlagen habe) verteidigte. Es sei legitim, (Strunk sprach von "unserer verdammten Pflicht und Schuldigkeit"), sich Gedanken darüber zu machen, wie die Stadt möglicherweise besser gestaltet werden könne. Der "Mauer-Testlauf" liefere (zum Beispiel durch Verkehrszählungen) objektive Entscheidungsgrundlagen.

In diesem Sinne äußerte sich auch CDU-Ratsmitglied Peter Schneider. Er sei froh darüber, dass die Attrappe aufgestellt wurde, denn: "Jetzt ist mir klar: Das Ding hat dort nichts zu suchen."

(RP)
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