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Wuppertal Der Springmann-Preis geht an vier Künstler

Wuppertal · Erstmals seit dem Mord an Christa und Enno Springmann im März 2017 ist jetzt wieder der Springmann-Preis verliehen worden. Aus Pietätsgründen hatte die von ihnen 1995 gegründete gleichnamige Stiftung die Verleihung des Preises für ein Jahr ausgesetzt.

Nun wurden die Preise zum 19. Mal verliehen - nicht wie früher im "stillen Kämmerlein", sondern erstmalig öffentlich im Mahler Saal der Stadthalle. Alle Stühle waren bis auf zwei in der ersten Reihe besetzt. Auf ihnen lagen Blumen. Stiftungsvorstand Eckhard Arens erklärte: "Christa und Enno Springmann hätten dort gesessen." Kulturdezernent Matthias Nocke wünschte sich für die einstigen beiden Großmäzene Wuppertals: "Wir behalten sie so in Erinnerung, wie wir sie gekannt haben." Und über die diesjährigen Preisträger sagte er: "Sie haben es verdient."

Wäre Martin Heuwold alias Megx diese Ehre vor 1992 zuteil geworden, hätte trotzdem die Polizei auf der Matte gestanden. Denn bis dahin war der Graffiti- und Streetart-Künstler illegal aktiv. Doch nach seiner Verurteilung geht er anständig mit seiner Kunst um. Weltweite Beachtung fand etwa die von ihm im Lego-Stein-Design angestrichene Brücke an der Schwesterstraße. Nach dem Motto "Eigentum verpflichtet" wünschte sich Laudator Helmut Pathe, dass die Besitzer grauer, trister Wände ihn beauftragen, um diesen Zustand zu ändern. Sopranistin Annika Boos ist ebenfalls weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. In vielen Genres ist sie zu Hause. Laudator Peter Bukowski lobte darüber hinaus ihr großes soziales Engagement, etwa die Arbeit mit Slumkindern auf den Philippinen. Falk Plücker ist unter die Liedermacher und Kabarettisten gegangen. Von Götz Widmann gefördert, tourt er heute durch ganz Deutschland und die Schweiz. Laudator Wolfgang Diepenthal erinnerte sich daran, wie er schon früh, gerade aus dem Stimmbruch heraus, damit anfing. Erstmals wurde ein Nachwuchspreis vergeben. Torben Lennart Sippel, ehedem Mitglied der Wuppertaler Kurrende, verschlug es zu den weltberühmten Wiener Sängerknaben. Er hatte während eines ihrer Gastspiele die Courage vorzusingen. Nun ist der Zwölfjährige einer von ihnen.

Mit 17 000 Euro ist der Christa und Enno Springmann-Preis in diesem Jahr der höchstdotierte Kulturpreis Wuppertals. 2000 Euro davon entfallen auf den Nachwuchspreis.

(has)
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