Wülfrath Zeittunnel: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel . . .?

Wülfrath · Entweder kommt ein Geldgeber um die Ecke oder aber die Reise durch 400 Millionen Jahre Erdgeschichte ist in diesem Jahr zu Ende. Der Zeittunnel steht vor dem entscheidenden Jahr.

Eine CDU/SPD-Mehrheit hat dafür gestimmt, das vor elf Jahren eröffnete Museum auch 2015 zu öffnen. Wenn die Uhus zwecks Winterquartier den Tunnelschlauch wieder verlassen haben, werden Politik und Verwaltung straff daran arbeiten müssen, was aus dem Zeittunnel wird.

 Die neue Straftäterklinik in Duisburg-Hohenbudberg. Bald auch in Aprath?

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Foto: Probst, Andreas (apr)

Fakt ist: Die Stadt hatte bereits vor Jahren festgelegt, den jährlichen Zuschuss von 170.000 Euro zu kappen. Andere sollen zahlen: Sponsoren, Rheinkalk oder auch der Kreis Mettmann, der sich aber sträubt, langfristig Unterhaltskosten zu übernehmen. Nur einmalige Investitionskosten sei man bereit, locker zu machen. Und das auch nur widerwillig und nach einem unwürdigen Gezerre, in dem man von der Stadt immer neue Konzepte und Berechnungen verlangte, wie der Zeittunnel zu sichern sei.

Das beauftragte Planungsbüro Hölscher hat der Stadt Wülfrath inzwischen berechnet, wie teuer ein Umbau würde, der eine adäquate Ausstellung auf etwa 720 Quadratmetern möglich mache und dem Museum den nötigen Rahmen geben könnte: 2,26 Millionen Euro kostet allein der Umbau der Gebäude. Darin sind dann aber noch keine Gelder für mögliche Ausstellungen enthalten. Vitrinen, Möbel, Infrastruktur kämen noch dazu. Der Zeittunnel öffnet am 29. März. CDU und SPD aber drängen auf eine Betriebskostenermittlung seitens der Verwaltung. Das Stichwort langfristige Kostenverpflichtung beschäftigt die Politik.

 Die Kirche in Rohdenhaus wird im Frühjahr abgerissen. Gebaut werden Häuser.

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Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Und auch wenn Grüne, FDP und Teile der WG, nichts gegen ein attraktives Museum haben, plädieren nicht wenige für einen Schnitt nach dem Motto: Lieber ein Schrecken mit Ende, als . . . na, Sie wissen schon. Die Kostenaufstellung soll bald vorliegen, dann wird es zum Countdown des Schicksaljahres für kommen, wie CDU-Chef Andreas Seidler im Ausschuss im Dezember sagte. Entweder kommt das Aus oder aber der Kreis kann weiter werben im Tourismuskonzept Neanderland - mit dem Zeittunnel.

(rei)
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