Stadt Willich Niederheider wollen auch Schützinnen

Stadt Willich · Die Mitglieder der St. Johannes Bruderschaft haben der geschlechtsneutralen Satzung mit großer Mehrheit zugestimmt. Zudem wurde das Mindestalter von 16 auf sechs Jahre gesenkt.

 Künftig können in den Reihen der Niederheider Schützen auch Mädchen und Frauen mitmarschieren. Die Bruderschaft erhofft sich dadurch eine höhere Mitgliederzahl.

Künftig können in den Reihen der Niederheider Schützen auch Mädchen und Frauen mitmarschieren. Die Bruderschaft erhofft sich dadurch eine höhere Mitgliederzahl.

Foto: Wolfgang Kaiser

Nachdem im vergangenen Jahr die Niederheider Schützen ganz knapp mit 62:54 Stimmen den Beschluss fassten, künftig auch weiblichen Mitgliedern den Beitritt in die katholische St. Johannes Bruderschaft zu erlauben, ist dies jetzt offiziell. Mit großer Mehrheit - nahezu 100 waren dafür, nur 14 dagegen - stimmten die Schützen jetzt einer geänderten geschlechtsneutralen Satzung zu, wonach nunmehr nicht nur jeder Mann, sondern jeder "im Sinne der bürgerlichen Gesellschaft unbescholtene" Christ eintreten kann. Das Mindestalter wurde von 16 auf sechs Jahre gesenkt.

Pro und Kontra hatte es vor einem Jahr zur Genüge gegeben. "Wir sind doch keine Schwestern-Bruderschaft", sagten damals die Kritiker. Nur ein reiner Männerclub sei nicht mehr zeitgemäß, meinten hingegen die Befürworter. Jetzt ist diese Diskussion vorbei. Und die Bruderschaft, deren Mitgliederzahl sich auf rund 360 eingependelt hat, erhofft sich dadurch natürlich Zuwachs, und das schon bei den jüngsten Schützen. Weiterhin werden, so steht es auch in der geänderten Satzung, keine Personen aufgenommen, die aus der Kirche ausgetreten sind oder ausgeschlossen wurden.

In der neuen Satzung wurde ferner verankert, dass Schützen vor ihrem vollendeten 18. Lebensjahr, da sie nicht voll geschäftsfähig sind, an den Versammlungen der Großen nur beratend teilnehmen dürfen. Dazu gab es bei der Vollversammlung einige kritische Worte, zumal die Bruderschaft auch seit einiger Zeit keinen Jungschützenmeister hat, der ihre Interessen im Vorstand vertritt. Bald soll zu einer Versammlung der Jungschützen (bis 25 Jahre) eingeladen werden, zumal junge Leute, so Mirco Schreiber oder Matthias Wolf vom Zug der "Rumdriever", sich vorstellen konnten, Aufgaben zu übernehmen. Neu ist, dass die Jungschützen vor dem 16. Lebensjahr einen Jahresbeitrag von sechs Euro zahlen.

Ansonsten nahm die Vollversammlung den erwartet harmonischen Verlauf. Präsident Alfred Kopp dankte dem Vorjahreskönig Marcus Schreiber und seinen Ministern Christian Schreiber und Frank Müller für ein tolles Fest. Wenngleich nicht nur Kopp mit dem Zustand des Festzeltes und mit dem Service nicht zufrieden war. Jetzt sollen intensive Gespräche mit dem Zeltwirt folgen. Beim diesjährigen Schützenfest vom 15. bis 17. August erfüllt sich Vize-Präsident Johannes Bäumges einen Traum: Er ist der neue König, unterstützt wird Bäumges von seinen Ministern Roger Kurzawa und Marcel Görtz.

Johannes Bäumges wurde als Vize-Präsident ebenso wiedergewählt wie Schatzmeister Michael Fuchs sowie die Beisitzer Oliver Nellen und Marcel Görtz. Gedankt wurde den bisherigen Vorständlern Erik Wolf und Frank Nießen, die nicht mehr kandidierten. Der neue Geschäftsführer heißt Andreas Kluthausen; als Beisitzer machen jetzt auch Frank Hellenbroich und Stefan Kröppel mit.

Weiterhin wird die Niederheider Bruderschaft mit den Sebastianern bei der Aktion "Schützen helfen" bedürftige Familien oder soziale Einrichtungen unterstützen. Die nächsten Termine im Bruderhaus von St. Johannes: 17. Januar Winterball. 14. Februar Niederheider Karnevalsparty.

(wsc)
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