Fußball Siebert behält die Nerven

Der Routinier sichert dem SV Schermbeck mit zwei verwandelten Elfmetern nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2 in der Heimpartie gegen den MSV Duisburg II. Der verdiente Ausgleich fällt dabei erst in der 89. Minute.

Martin Stroetzel hatte sich viel von Sascha Siebert erhofft. "Er kann der Mann für die entscheidenden Tore sein", sagte der Trainer des Fußball-NRW-Ligisten SV Schermbeck vor Monaten nach der Verpflichtung des Routiniers mit Profi-Erfahrung. Siebert ist dem Anspruch spät, aber vielleicht nicht zu spät erstmals richtig gerecht geworden.

Der 31-Jährige sicherte dem SVS gestern mit zwei Strafstößen beim 2:2 (1:2) gegen den MSV Duisburg einen Punkt, der beim sportlichen Kampf um den Liga-Verbleib noch Gold wert sein kann. Siebert nutzte erst in der 28. Minute einen Handelfmeter zum 1:2. In der 89. Minute behielt er erneut die Nerven. Er verwandelte einen Strafstoß nach Foul an Sebastian Hahn eiskalt zum Ausgleich.

Ein Punktgewinn, der für den Gastgeber ein gefühlter Sieg war, da das Team nach gut 20 Minuten schon geschlagen zu sein schien. Doch die Kicker gaben die passende Antwort auf die Frage, ob sich eine Woche zuvor bei der desaströsen Leistung beim 0:2 in Hüls schon erste Auflösungserscheinungen bemerkbar gemacht haben. Der SVS steckte nicht auf, nachdem er dem Gast durch haarsträubende Fehler in der Abwehr eine komfortable 2:0-Führung, für die Podzer (9.) und Manuel Windges (22.) sorgten, ermöglicht hatte.

Kaum Unterstützung von den Fans

Das nötigte Martin Stroetzel Respekt ab. "Kompliment an die Mannschaft. Sie hat gezeigt, dass sie weiter an sich glaubt", meinte der Coach des derzeit an zwei Fronten ums Überleben in der NRW-Liga kämpfenden Clubs. Sportlich liegt der SVS weiter auf Kurs Klassenerhalt, da er nach wie vor zwei Punkte Vorsprung vor den derzeit vier Abstiegsplätzen hat. Juristisch fällt am Freitag vor dem Verbandsgericht die nächste Entscheidung (siehe Text auf dieser Seite).

Die Mannschaft hat noch nicht aufgesteckt. Das Publikum scheint dagegen nicht mehr so recht an ein Happy End einer turbulenten Saison zu glauben. Auf den Rängen herrschte gestern jedenfalls schon teilweise Endzeit-Stimmung unter den SVS-Anhängern. Es gab fast nur Kritik und kaum Unterstützung für die Mannschaft, die sich Mühe gab, den blamablen Auftritt in Hüls vergessen zu machen. Was ihr letztendlich auch gelang.

"Das nötige Glück gehabt"

Mann des Spiels war dabei nicht nur wegen seiner Coolness vom Elfmeter-Punkt aus Sascha Siebert. Der Routinier setzte viele Impulse im Spiel des SVS, der sich den späten Ausgleich redlich verdient hatte, weil er zuvor schon gute Chancen zum 2:2 besessen hatte. So traf Siebert mit einem Freistoß (20.) nur die Latte und wurde ein Schuss von Mathias Pfände (55.) auf der Linie geklärt. "Wir haben am Ende endlich einmal das nötige Quäntchen Glück gehabt", sagte Stroetzel. Das Glück war mit dem Tüchtigen, denn das Team arbeitete hart dafür.

SV Schermbeck: Schröder - Basol, Djuliman, Hahn, Talaga, Turhal (76. Nawatzki), Siebert, Milaszewski, Bertram (46. Konowski), Ersoy, Pfände (86. Kiral).

(RP)
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