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Hamminkeln Rat drängt energisch auf einen Gülle-Gipfel

Hamminkeln · Eine "Modellregion Grundwasser" allein in Hamminkeln wird kritisch gesehen.

 Gülle wird am Niederrhein vielerorts gefahren (Archiv).

Gülle wird am Niederrhein vielerorts gefahren (Archiv).

Foto: Ema

Der Vorstoß des Kreises, Hamminkeln weitgehend zur "Modellregion grundwasserschonende Landwirtschaft" zu machen, die ausgebliebene Kommunikation mit den Betroffenen und der von Hamminkeln geforderte Gülle-Gipfel erzürnte gestern den Rat. Silke Westerhoff (FDP) fand es ein Unding, die "Landwirte zum Buhmann" zu machen. Man müsse die Betroffenen mitnehmen. Dr. Dieter Wigger (CDU) berichtete aus der Verbandsversammlung der Wasserwerk Wittenhorst, dass "Probleme mit zu hohem Nitratgehalt aktuell kein Problem" sind, der Beschluss des Kreises politisch motiviert sei und der "reinen Lehre der Grünen" folge. Das wiederum fand Johannes Flaswinkel (Grüne) "polemisch", viele Landwirte hätten mit Nitrat im Wasser zu kämpfen, aber der einsame Entscheidungsschritt sei "nicht optimal".

Bürgermeister Bernd Romanski wiederum wunderte sich über den agrarpolitischen Sprecher der CDU, Arndt Cappell-Höpken, der gesagt hatte, Lokalpolitik sei beim Gülle-Gipfel nicht gefragt, sondern nur Fachleute. Zum besagten Spitzentreffen will jetzt der Kreis Wesel für Anfang November einladen und damit die Kommunikationslücke schließen. Romanski wird ein Auge darauf haben. "Sollte der Kreis nicht einladen, behalte ich mir vor, als Stadt einzuladen", sagte er.

Weiteres Thema im Rat: Der einheimische Investor für den Neubau der Kita Ringenberg ist abgesprungen. Gestern musste der Rat über die Vergabe an den zweitbesten Bieter im Verfahren entscheiden. Das bedeutet aber Einnahmeverlust. Schon zuvor war das Verfahren belastet, denn der Versuch, das Kita-Gelände per Erbpacht an den Investor zu bringen, war gescheitert. Nur Verkauf kam so infrage. Das Modell, Investor baut und Elterninitiative wird Kindergarten-Träger, soll die Stadtkasse entlasten.

Gelobt wurde der Erfolg der Verwaltung, 100-prozentige Förderung beim Breitband erreichen zu können. Der Förderantrag wird aber wohl erst Ende Jahres entschieden sein. Romanski rechnet damit, dass Hamminkeln erst 2020 bis 2025 komplett vernetzt sein kann.

Das ist interessant für die Außenbereiche Nordbrock, Dingden und Havelich, wo sich Initiativen zu höheren Kosten selbst anschließen wollen. Die Selbsthilfe garantiert schnelleren Anschluss an die Datenautobahn als das Warten auf Förderung.

(thh)
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