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Hamminkeln "Junge Stadt" muss Kindergärten bauen

Hamminkeln · Hamminkeln ist bei Familien weiter sehr beliebt. Jedenfalls ist die Zahl der Kinder im Kindergartenalter erneut deutlich höher als geplant. Kehrseite der erfreulichen Entwicklung: Der unerwartete Kinderreichtum bringt die Stadt in Zugzwang.

Der Versuch, in den Dörfern der Stadt für eine ausreichende Zahl von Kindergartenplätzen zu sorgen, stellt die Planer im Kreisjugendamt und im Rathaus ganz offenkundig weiter vor eine recht schwierige Aufgabe. Ihre mittelfristige Prognose scheitert - wie bereits im Vorjahr - auch für das kommende Kindergartenjahr an der Realität. Sie wird auch 2015/16 von den tatsächlichen Kinderzahlen überholt. Und zwar in allen Ortsteilen. Das wurde gestern im Sozialausschuss überdeutlich.

Die rechnerische Lücke zwischen Platzangebot und Anzahl der zu versorgenden Knirpse bis sechs Jahre beträgt minus 66 - genauer 679 Kindern stehen nur 613 Kindergartenplätze gegenüber. Nach gestern brandaktuell nachgelieferten Zahlen ist das Defizit inzwischen gar auf 71 Plätze angewachsen. Das macht Handlungsbedarf deutlich. Dabei haben die Experten durchaus aus der Erfahrung des vergangenen Jahres gelernt, als die für potenziell betroffene Eltern und den Kämmerer schmerzhafte Unterdeckung erst zum Jahresende bekannt wurde. Diesmal hat man die eigenen Zahlen früher gecheckt, mit demselben Ergebnis. Es reicht nicht. Die Laufzeit für Provisorien, Überhänge in allen Einrichtungen, "Notgruppen" und zusätzlich geschaffene Gruppen muss verlängert werden. Aber auch das genügt nicht, wie Gabriele Klein vom Kreisjugendamt sagte. Zum Jahrtausendwechsel hätten in der Stadt 1052 Kinder versorgt werden müssen. Da waren die Unterdreijährigen noch nicht drin. Dann sei's dramatisch nach unten gegangen. Der wegfallende Bedarf habe nur durch den rasant steigenden Bedarf an Plätzen für kleine Kinder (U 3) aufgefangen werden können. Das hat einige Kindergärten vor harten Schnitten bewahrt. Die Gefahr besteht derzeit nicht. Im Gegenteil. "Das Blatt wendet sich", sagte Klein. Nicht nur relativ kalkulierbar in den Neubaugebieten, sondern auch da, wo sich im altbaulichen Bestand ein Generationswechsel vollzieht.

Folge: Es muss weiter in dauerhafte Kindergarten-Lösungen investiert werden. Wieder mal in Mehrhoog, wo erst gerade der Kindergarten "Springmäuse" gebaut worden ist. "Wir sind belächelt worden, als wir hier eine Zwei-Gruppen-Anlage vorgeschlagen haben", erinnert sich Sozialdezernent Jürgen Palberg noch gut. Ist ja noch nicht so lange her. "Heute wäre ich froh, wir hätten sofort Raum für drei Gruppen geschaffen." Nun soll, so der Plan, der Awo-Kindergarten um Räume für eine Gruppe erweitert werden.

Auch im Windmühlenkindergarten zeichnet sich erneut eine bauliche Veränderung ab. Die "Notgruppe" und feuerschutztechnische Vorgaben schränken, so die Verwaltung, die pädagogische Arbeit ein. Man sei mit dem Elternverein "im Gespräch".

(RP)
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