Wesel Gospelkonzert für Kriegsopfer

Wesel · Seka-Projekt: Zum dritten Mal geben die Gospel-People St. Antonius ein Benefizkonzert für traumatisierte Frauen und Kinder aus Ex-Jugoslawien. Vorverkauf für die Veranstaltung am 7. März im Bühnenhaus hat begonnen.

Ein Muss für Gospel-Fans: Nach dem grandiosen Konzert-Erfolg vor fast genau zwei Jahren, lädt der Gospel-Chor der St. Antonius-Gemeinde Wesel nun für Freitag, 7. März, ins Bühnenhaus ein. Ab 20 Uhr präsentiert der mehr als 65-köpfige Chor unter der Leitung von Peter Schmahl beliebte und bekannte Spirituals. Darunter auch Ohrwürmer wie „Oh happy day“, „Operator“, „Amen“ und andere Klassiker. Der Erlös des Abends kommt, wie schon bei den beiden ersten Benefizkonzerten der Gospel-People 2004 und 2006, dem Seka-Friedensprojekt zu gute.

„Wir wollen die 4000 Euro von vor zwei Jahren toppen“, hofft Anne Kolkmann auf ein ausverkauftes Bühnenhaus. Mit dem Geld sollen durch den Bürgerkrieg traumatisierte Kinder und Frauen aus Bosnien ein zweiwöchiger Urlaub mit Therapie ermöglicht werden. Anne Kolkmann ist seit 1999 Förderfrau des in Hamburg ansässigen Seka-Vereins und Gründerin der äußerst aktiven Weseler Seka-Gruppe. Nach dem letzten Benefizkonzert ist sie übrigens Chormitglied geworden. Ihr Mann hat diesen Schritt bereits zwei Jahre zuvor gemacht. „Die Stimmung im Chor ist einfach super. Und wir wissen, dass wir mit der Musik viele Leute erfreuen, die begeistert mitgehen und klatschen.“

Engagement auch in der Pause

In der Konzertpause will die engagierte Weseler Seka-Gruppe im Bühnenhausfoyer Getränke für die gute Sache verkaufen und mit Infobroschüren über die Idee des Seka-Projektes informieren.

Nachdem das Seka-Erholungszentrum auf der kroatischen Adriainsel Brac aus Kostengründen aufgegeben werden musste, wurde in der bosnischen Stadt Gorazde ein neues Haus gekauft. „Für die Frauen und Kinder sind diese Erholungs-Aufenthalte sehr wichtig, um Kraft zu tanken für den Alltag“, weiß Anne Kolkmann und zeigt in der aktuellen Seka-Zeitschrift Fotos vom neuen Therapiehaus. Auffallend sind die vielen fröhlichen und lachenden Kinder. Doch der Schein trügt. „Die Probleme in den Familien sind riesig. Väter wurden im Krieg getötet oder sitzten arbeitslos zu Hause.“ Häusliche Gewalt ist stark verbreitet, Ausdruck von Überforderung und Hilflosigkeit.

Frauen und Kinder leiden an Schlaflosigkeit, Depressionen, Existenzängsten. Die zwei Wochen im Seka-Erholungsheim, in denen die Teilnehmer therapeutisch betreut werden, wirken zum Teil wahre Wunder. „Frauen und Kinder gewinnen neues Selbstvertauen, können erstmals über die schrecklichen Erlebnisse reden und nehmen viel Lebensmut mit nach Hause“, sagt Kolkmann.

Karten im Vorverkauf für zehn Euro im Geschenke- Fachgeschäft „Regenbogen“ in Blumenkamp (Tel. 0281 30029959) , für elf Euro an der Theaterkasse im Zentrum an der Ritterstraße oder für zwölf Euro an der Abendkasse.

(RP)
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