Hamminkeln Dingden: 40 Jahre zu Fuß nach Kevelaer

Hamminkeln · Mit einer Chronik blicken die Fußpilger der Pfarrgemeinde St. Pankratius auf vier Jahrzehnte Wallfahrt zurück. Mittlerweile sind es Jahr für Jahr rund 130 Teilnehmer, die den 42 Kilometer langen Weg auf sich nehmen.

Okay, die Distanz eines Marathonlaufes ist noch um 195 Meter länger. Dennoch: es ist schon eine enorme Leistung, die von den Dingdener Fußpilgern da jährlich vollbracht wird. Und das nun schon seit 40 Jahren. Grund genug also für eine Chronik zur Fußwallfahrt der Pfarrgemeinde St. Pankratius Dingden nach Kevelaer, die in der kommenden Woche erscheinen wird.

Von Beginn an mit dabei war Hermann-Josef Fischer (68). Er organisiert die Wallfahrten, die stets am Wochenende nach Pfingsten stattfinden, auch heute noch. Er, der den langen Marsch nach Kevelaer bereits 55 Mal bewältigt hat und 1957 erstmals in den niederrheinischen Wallfahrtsort gepilgert ist, hat in den vier Jahrzehnten viel erlebt. Er erinnert dabei an die Anfänge, als die noch überschaubare Zahl der Pilger den Weg über Wesel und die dortige Rheinbrücke wählte. "Vor allem an das Frühstück in der Gaststätte der Lindenwirtin, die sich kurz vor der Brücke befand, denken wir gerne zurück", erzählt Fischer.

Den Anstoß zur ersten Dingdener Wallfahrt hatte die CAJ (Christliche Arbeiterjugend) gegeben. Ab 1989 probierten es die Dingdener dann mit einer neuen Route - nun über Bislich und zunächst drei Jahre lang mit kleinen Booten über den Rhein, ab 1992 dann mit der Personenfähre "Keer tröch". Und diesen Weg schlagen die Pilger auch heute noch ein, wenn sie im Anschluss an die Messe um 6.30 Uhr sich auf ihren langen Weg begeben. Unterbrochen von einer Frühstückspause in Bislich und dem Mittagessen in Sonsbeck dauert die Fußwallfahrt ziemlich genau zehn Stunden.

Jahr für Jahr ziehen die Dingdener Pilger also gegen 17 Uhr in die Basilika in Kevelaer ein. Mit einem gemeinsamen Abendessen endet für die Teilnehmer dann der kräftezehrende Tag, für einige Pilger sogar die gesamte Wallfahrt, denn nicht alle verbringen die Nacht in Kevelaer und fahren daher vorzeitig mit dem Bus nach Hause. Für alle übrigen Gläubigen geht es am nächsten Tag mit dem Kreuzweg, der Pilgerpredigt in der Basilika und dem Abschiedsgebet am Gnadenbild weiter, ehe es dann zurück nach Dingden geht, wo in der dortigen Kirche der Schlusssegen wartet. Mittlerweile sind es Jahr für Jahr um die 130 Pilger im Alter zwischen neun und 76 Jahren, die den langen Fußweg auf sich nehmen. Begleitet werden sie stets vom Deutschen Roten Kreuz, deren Helfer stets zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden.

Die 36 Seiten starke Chronik, gefüllt mit vielen Erinnerungen in Text und Bild, ist auf der Pilgerversammlung am Freitag, 24. Oktober, erstmals zu bekommen. Dann schauen Fischer und seine Mitstreiter auch schon auf den 30./31. Mai 2015 - da geht's erneut zu Fuß nach Kevelaer.

(me)
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