Lippeverband Die Quappe kehrt in den Rhein und in die westliche Lippe zurück

Wesel · Wesel (RP) Der Lippeverband hat kürzlich eine Million Larven der selten gewordenen Fischart Quappe in die neue Lippe-Mündungsaue bei Wesel eingesetzt. In dem flachen Wasser auf kiesigem Grund finden die Jungfische ideale Bedingungen um heranzuwachsen und sich in Rhein und Lippe auszubreiten. Gelingt der Plan, könnte die Quappe sogar die gefräßige, eingewanderte Grundel in Schach halten, die viele Arten bedroht.

Wesel (RP) Der Lippeverband hat kürzlich eine Million Larven der selten gewordenen Fischart Quappe in die neue Lippe-Mündungsaue bei Wesel eingesetzt. In dem flachen Wasser auf kiesigem Grund finden die Jungfische ideale Bedingungen um heranzuwachsen und sich in Rhein und Lippe auszubreiten. Gelingt der Plan, könnte die Quappe sogar die gefräßige, eingewanderte Grundel in Schach halten, die viele Arten bedroht.

Die Quappe war "früher", vor allem vor der Industrialisierung, in Lippe und Rhein weit verbreitet. Durch die starke Verschmutzung in den 1940er bis 1970er Jahren ist die Quappe im Rhein ausgestorben, in der Lippe gingen die Bestände ebenfalls stark zurück, überlebten aber im Ober- und Mittellauf des Flusses. Mittlerweile haben sich die Bedingungen verbessert. Sowohl Rhein als auch Lippe sind wieder als Lebensraum für die Quappe sauber genug. In NRW ist die Lippe der einzige Fluss, in dem noch Quappen leben. Daher setzt die Wiederansiedlung der Quappe auch hier an, weil die Lippe mit ihren Nebenläufen die besten Voraussetzungen als Lebensraum für eine Vermehrung und Stabilisierung der Art bietet.

Bereits in den letzten Jahren hatte der Lippeverband zusammen mit dem Landesfischerei-Verband Westfalen und Lippe, der das Artenschutzprojekt "Zucht und Wiederansiedlung der Quappe" koordiniert, im östlichen Lippebereich im Kreis Unna gezüchtete Quappenlarven ausgesetzt. Weiterer Kooperationspartner dabei ist der Ruhrverband, der die Larven in einer eigenen Fischaufzuchtstation gewinnt. Jetzt wurde eine solche Aktion erstmals in der westlichen Lippe und in unmittelbarer Nähe zum Rhein durchgeführt. Das hat auch damit zu tun, dass erst mit der neuen Mündungsaue der Lippe bei Wesel so gute Bedingungen gegeben sind, dass der Besatz mit Jungfischen überhaupt sinnvoll ist. Durch die direkte Nähe zum Rhein bestehen darüber hinaus gute Chancen, dass die früher dort weit verbreitete Quappe in den regionalen Rheinstrom zurückkehrt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort