Wermelskirchen Markt 9 bleibt trotz Sparzwang

Wermelskirchen · Der Kunstverein ist der Haushaltskonsolidierungsliste zuvor gekommen und zahlt jetzt eine geringfügige Miete für Markt 9. Die Nutzung der Galerie ist für fünf Jahre gesichert. Aber die Mietzahlung kann weitere Kreise ziehen.

 Ein Licht aufgegangen war dem Kunstverein nicht nur mit der neuen Bilderbeleuchtung in Markt 9. Frühzeitig wurde auch vorgesorgt für die Mietzahlungen, die ab diesem Jahr fällig werden.

Ein Licht aufgegangen war dem Kunstverein nicht nur mit der neuen Bilderbeleuchtung in Markt 9. Frühzeitig wurde auch vorgesorgt für die Mietzahlungen, die ab diesem Jahr fällig werden.

Foto: T.S. (Archiv=

Mit einer guten Nachricht kann Kunstvereinsvorsitzender Bernhard Schulte am Mittwochabend den ersten Vereinsstammtisch des Jahres eröffnen: Markt 9, die vereinseigene Galerie, fällt dem Sparzwang der Stadt nicht zum Opfer.

"Ich habe den Vertrag für fünf weitere Jahre unterschreiben können", bestätigt Schulte der Redaktion. Mietfrei, wie bisher, wird der Kunstverein den kleinen, aber feinen Ausstellungsraum jedoch nicht mehr zur Verfügung haben.

Erst 36, dann 72 Euro Miete

"Wir wollten der Stadt angesichts der angespannten Haushaltslage unser Entgegenkommen signalisieren und hatten deshalb bereits in Voraussicht schon 2010 eine Beitragserhöhung beschlossen, um für den Fall der Fälle auf eine Mietzahlung gerüstet zu sein", erinnert Schulte.

So werde der Kunstverein nun die ersten zweieinhalb Jahre einen Euro pro Quadratmeter (also insgesamt 36 Euro) und anschließend das Doppelte, also 72 Euro monatlich, an Miete zahlen. Damit komme der Verein dem Ansinnen der Stadt aus der Haushaltskonsolidierungsliste entgegen, die künftig auch Mietzahlungen für die von Vereinen genutzten städtischen Gebäude beinhaltet.

Nach Informationen unserer Zeitung wird der Kunstverein auf Dauer nicht der einzige Verein bleiben, der die von der Stadt zur Verfügung gestellten Räume auch zumindest mit einer geringfügigen Miete finanzieren müssen. Insgesamt 140 städtische Gebäude gibt es, allerdings noch kein abschließendes Kataster darüber, welche Räumlichkeiten mietfrei genutzt werden oder welche Konditionen wie etwa Eigenbeteiligungen beim Ausbau mit den Vereinen vereinbart worden sind.

Erst 2013 sollen sämtliche Produkte im städtischen Haushalt so abgebildet werden, dass auch ersichtlich wird, was beispielsweise Vereine neben dem städtischen Zuschuss durch mietfreie Raumnutzung der Stadt an tatsächlichen Kosten verursachen.

Für den Kunstverein sei jetzt aber erst mal für die nächsten fünf Jahre "die Kuh vom Eis", freut sich Bernhard Schulte. Mit dem auf 32 Euro erhöhten Mitgliederbeitrag könnten die aktuell 101 Mitglieder des Kunstvereins die geringfügige Miete zahlen, berichtet Kassierer Diethard Spickermann.

Zwar seien bei Erhöhung des Jahresbeitrages einige Mitglieder ausgetreten, erinnert Schulte. Es seien aber neue Mitglieder hinzu gekommen, und eigentlich bewege sich der Beitrag immer noch auf einem sehr niedrigen Level.

Mitgliedern wird viel geboten

"Unsere Mitglieder bekommen dafür schließlich auch sehr viel geboten", spricht Schulte die vielzähligen Ausstellungsmöglichkeiten an, die der Kunstverein unterhält. Denn nicht nur in Markt 9, auch im Bürgerbüro, Stadtcafé, der Diakoniestation und einmal im Jahr in den Bürgerhäusern können die Mitglieder ihre Werke präsentieren.

(RP)
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