Wermelskirchen Sekundarschule, PCB und Schülerrückgang

Wermelskirchen · Zwei große Themen beherrschen die Schullandschaft 2011: die PCB-Belastung von Realschule und Grundschule Ost; die extrem rückläufigen Anmeldezahlen an der Hauptschule, die die langfristige Existenz dieser Schulform vor Ort unmöglich machen.

Am Schluss des Jahres wird dann von einem Fachgremium, das die neue Schule für Wermelskirchen konzeptionell erarbeiten soll, das Geheimnis gelüftet, das eigentlich keines ist: Wermelskirchen soll anstelle der ehemaligen Realschule und Hauptschule eine Sekundarschule bekommen. Es gibt ein Schulzentrum Ost, wie es die BM schon zu Beginn des Jahres vorausgesagt hatte.

Bis dahin gibt es im zur Neige gehenden Jahr 2011 aber noch harte Kämpfe, schlechte Nachrichten und Sorgen. In der Realschule bereiten nämlich die erhöhten PCB-Werte große Sorgen, die die von der Schule veranlassten Messungen ergeben. Auch in der Grundschule Ost wird daraufhin gemessen, und auch dort liegen die Werte zu hoch.

Der bereits begonnene Bau einer Realschulmensa muss gestoppt werden, weil die hoch mit PCB-belastete, angrenzende Realschulhalle die neue Mensa sonst mit kontaminieren würde. Wegen des Baustopps und der PCB-Belastung gibt es große Unruhe und zunächst ein Hin und Her.

Zuerst will die Realschule trotz der hohen PCB-Werte die Fortsetzung des Mensabaus. Dann will sie sofort ganz aus der Schule ausziehen. In öffentlichen Versammlungen, in internen Gesprächen, politischen Debatten wird versucht, eine Lösung zu finden.

Zusätzlich Bewegung kommt in die Debatte, als die Anmeldefrist fürs neue Schuljahr abläuft und die Hauptschule damit vor ihr baldiges Aus gesetzt wird. Mit Nachrückern kommen gerade eben noch zwei kleine Klassen zustande, aber die Existenz der Hauptschule ist auf Dauer nicht mehr gesichert.

Nach den Daten des neuen Schulentwicklungsplanes, der 2011 vorgelegt wird, gibt es in Kürze genug freien Schulraum, um auch das PCB-belastete Realschulgebäude nicht mehr zu benötigen. Bis zum Auszug werden die Räume auch mit technischen Geräten gelüftet und immer wieder gereinigt, um die PCB-Belastung zu minimieren. Saniert werden kann der Realschulbau nicht mehr, die weniger belastete Grundschule Ost aber doch.

Nun geht es an die inhaltliche Debatte über die Zukunft der Schulen. Im Mai bildet die Verwaltung ein Fachgremium mit den Leitern der weiterführenden Schulen und Kreisschulamtsleiter Herbert Schiffmann.

Das kommt, wie zu erwarten, zu dem Ergebnis, eine Sekundarschule zu bilden. Dem Fachgremium zuvor gekommen ist allerdings der CDU-Arbeitskreis Schule: Der stellt sein Konzept für eine Sekundar- oder Profilschule im Oktober der Öffentlichkeit vor, an dem Tag, wo auch der Landtag zum Sekundarschulkonsens gelangt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort