Viersen Trauer um Pater Theodardus

Viersen · Seelsorge kennt keinen Ruhestand lautete die Devise von Pater Theodardus, der im Alter von 86 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben ist. Er leitete die Vikarie St. Ulrich in Dülken und die Pfarre St. Clemens in Süchteln.

Pater Theodardus ist tot. Noch heute unvergessen und hoch geschätzt ist der Karmeliterpater in Viersen, wo er von 1967 an bis 1992 zunächst die Vikarie St. Ulrich in Dülken, dann die Pfarre St. Clemens in Süchteln leitete und die Arbeit des zur Kirchengemeinde gehörenden Krankenhauses förderte. Der Kontakt ins Viersener Land und zu den Weggefährten aus dieser Zeit blieb erhalten, als der Pater vor zwei Jahrzehnten als Subsidiar nach Venrath umsiedelte, das bis zu seinem Umzug ins Erkelenzer Johanniter-Stift vor gut einem halben Jahr seine Wahlheimat blieb.

"Die Nachricht lässt viele Katholiken in Erkelenz, vor allem uns Schützen schon schlucken", sagte Bezirksbundesmeister Hermann-Josef Kremer im RP-Gespräch über den Geistlichen, dem das Bruderschaftswesen besondere Herzensangelegenheit war. Unermüdlich engagierte sich der Bezirksbundespräses der Erkelenzer Bruderschaften (seit 2001) und langjähriger Präses von sechs Bruderschaften im Stadtgebiet bis zu seiner Krankheit Ende September für das Schützenwesen. Er war ein Seelsorger im Unruhestand, der sich bis ins hohe Alter als Priester verpflichtet fühlte und auch noch hin und wieder Gemeindegottesdienste leitete.

"Wann ich aus dem Dienst ausscheide, das entscheidet allein der Herrgott, sagte Pater Theodardus einmal", erinnert sich Kremer. Noch am 15. September leitete Theodardus die Krönungsmesse des Keyenberger Schützenkönigspaares — erst vor Kurzem hatte er nämlich auch die Keyenberger Schützen noch in den Kreis der von ihm seelsorgerisch begleiteten Bruderschaften aufgenommen.

Voller Energie war der gebürtige Niederländer, bis ihn kurz darauf ein Herzinfarkt aus der Bahn warf. Seine Hoffnung, bald wieder für die Schützen da sein zu können, erfüllte sich nicht. Am Dienstag starb das Ordensmitglied der Karmeliter in einem Mönchengladbacher Krankenhaus.

Pater Theodardus Megens stammt aus einer kinderreichen Müller-Familie im niederländischen Oos (Brabant). 1954 wurde er zum Priester geweiht. Erster Einsatzort der Geistlichen in Deutschland war Köln-Ehrenfeld.

Pater Theodardus Megens' Einsatz für die Bruderschaften wurde vielfach ausgezeichnet. Krönung war 2011 die Verleihung des "Ehrenschildes für Präsides der Sonderstufe" durch Bundespräses Weihbischof Heiner Koch, den ein enger Kontakt mit Theodardus verband. Kaum verwunderlich, dass der Pater überregional und auf europäischer Ebene ebenfalls im Bruderschaftswesen aktiv war und als Mitglied im Ritterorden des Heiligen Sebastian an vielen europäischen Treffen teilnahm.

(RP/ac)
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