Viersen "Krimengel" für Kinder aktiv

Viersen · Jubiläum des Berufskollegs: Am Tag der offenen Tür wurde der Grundstein für die offizielle Zusammenarbeit zwischen Schule und dem Hilfsprojekt in der Ukraine gelegt.

Vor zwölf Jahren rief das Dülkener Ehepaar Olga und Uli Lennartz das Hilfsprojekt "Krimengel" ins Leben, bei dem ein Kinderkrankenhaus im ukrainischen Bobrovka Hilfe erfährt. Seither unterstützt das Berufskolleg Dülken die Arbeit der beiden. Doch nun sind die "Krimengel" ganz offiziell zum Schulprojekt erklärt worden. "Wir freuen uns riesig. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen", sagt Olga Lennartz mit strahlenden Augen.

Beim Tag der offenen Tür anlässlich des Jubiläums des Berufskollegs kamen so 575 Euro zusammen. Schüler der Fachrichtung Soziales und Gesundheit hatten das Projekt in seiner ganzen Breite vorgestellt und legten damit den Grundstein für die offizielle Zusammenarbeit zwischen Schule und Hilfsprojekt. Das gesammelte Geld fließt neuen Projekten am Kinderkrankenhaus zu, in dem vor allem Kinder mit Knochentuberkulose behandelt werden. "Wir planen, einen Kinderspielplatz anzulegen, und wollen ein weiteres der stark renovierungsbedürftigen Häuser der Klinik sanieren und umbauen", berichtet Olga Lennartz, die aus Moskau stammt und die Krim, wo Bobrovka liegt, noch aus ihrer Kinderzeit kennt. Ihr Urgroßvater war 30 Jahre Chefarzt des besagten Kinderkrankenhauses.

Das alles war auch der Auslöser für das Hilfsprojekt. Denn nach ihrer Hochzeit wollte sie ihrem Mann die Schönheit dieser Gegend zeigen. Sie flogen hin, und Olga Lennartz war schockiert über die Zustände, die dort herrschten. Das heruntergekommene Krankenhaus, in dem die Kinder nicht ausreichend mit Essen versorgt werden konnten und es an entsprechender Behandlung mangelte, ließ Olga und Uli Lennartz nicht mehr los. Sie begannen, sich zu engagieren, und die "Krimengel" waren geboren.

Inzwischen ist viel geschehen. Neben zahlreichen Hilfstransporten mit medizinischer Ausrüstung und Krankenhauseinrichtung als auch Lebensmittellieferungen konnten durch Kontakte mit anderen Organisationen, darunter der Internationale Bauorden, Baucamps ins Leben gerufen werden, bei denen Freiwillige bauen und renovieren. Zwei Häuser wurden so schon saniert. Es gibt eine Windkraft- und Solaranlage, und nun soll besagter Kinderspielplatz realisiert und der nächste Hausumbau in Angriff genommen werden. "Das, was wir dank vieler Hilfe dort leisten können, macht den Menschen am Krankenhaus Mut", sagt Olga Lennartz, die selbst in der vergangenen Woche für zwei Tage hinflog, um an einer medizinischen Konferenz teilzunehmen.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort