Fußball Frauenfußball-Tradition bei Fortuna Dilkrath wird fortgesetzt

Schwalmtal · Nach dem Abstieg in die Kreisliga sah es zunächst nach einer Auflösung aus. Jetzt startet am Wochenende doch ein Team in die neue Saison.

 Ein Bild aus besseren Tagen des Dilkrather Frauenfußballs: Birgit Stevens (r.) stieg 2007 mit der Fortuna in die Regionalliga auf.

Ein Bild aus besseren Tagen des Dilkrather Frauenfußballs: Birgit Stevens (r.) stieg 2007 mit der Fortuna in die Regionalliga auf.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Als in der vergangenen Saison, dass die erste Frauenmannschaft von Fortuna Dilkrath in die Kreisliga absteigen muss, sah es so aus, dass die nunmehr 35-jährige Geschichte der Fortuna im Frauenfußball endete. "Wir hatten natürlich in den letzten Monaten Zeit genug, uns auf dieses Szenario vorzubereiten", sagt Stephan Laumen, Sportchef der Fortuna und über viele Jahrzehnte Mitverantwortlicher im Dilkrather Frauenfußball. "Wir haben viele Gespräche geführt. Aber es lief zunächst alles auf eine Auflösung hinaus. Als dann einige Mädels auf uns zu kamen und sagten, dass nicht aufhören wollen, ist uns allen ein kleiner Stein vom Herzen gefallen. Dilkrath ohne Frauenfußball, dass konnte sich keiner so richtig vorstellen."

Dass in Dilkrath künftig bei den Frauen nur noch hobbymäßig Fußball gespielt wird, wurmt weder die aktiven Spielerinnen noch Trainer Christian Prewitz, der während der letzten Saison das Traineramt übernahm, noch die Verantwortlichen der Fortuna. Auch dass künftig nach dem "Norweger Modell" nur mit einer Neuner-Mannschaft am Wettbewerb teilgenommen wird, stört keinen im Verein. "35 Jahre haben wir hart gearbeitet für den Frauenfußball. Und es geht glücklicherweise weiter", freut sich Laumen. Ihm ist klar, dass es immer schwerer wird, in solch einem kleinen Verein wie Dilkrath (mit nur rund 1000 Einwohnern) und vielen Frauenmannschaften in der direkten Umgebung noch den Frauenfußball voranzutreiben.

"Die Scouts von den größeren Vereinen, die ziemlich hoch spielen, sehen sich inzwischen überall schon Spiele der Mädels an, wenn sie in ganz jungen Jahren in den Jungenteams mitspielen. Wenn sie talentierte Mädchen sehen, dann können wir sie nicht mehr halten. Die Übermacht der großen Vereine wie beispielsweise Borussia Mönchengladbach ist einfach zu stark. Ist aber verständlich. Wer im Fußball möchte nicht einmal gerne in ganz hohen Ligen mitspielen." Einige Spielerinnen aus dem Dilkrather Nachwuchs spielen bei der Borussia. "So schade, das für uns auch ist, wir sind trotzdem stolz auf unsere Mädels und die Arbeit, die wir in der Nachwuchsarbeit gesteckt haben und werden das auch weiter so handhaben." Dass die Dilkrather Frauen vor sieben Jahren noch in der damals zweithöchsten deutschen Klasse, der Regionalliga, mit von der Partie waren, ist für Laumen und alle anderen Fortuna-Verantwortlichen kein Grund zum Groll, sondern eine schöne Erinnerung. "So hoch gespielt zu haben, war und ist für unseren kleinen Verein doch eine tolle Erfolgsgeschichte", sagt Stephan Laumen. Übrigens: In der Meisterschaft starten die Dilkratherinnen am Sonntag um 15 Uhr auf dem Sportplatz im Heidend mit dem Heimspiel gegen Niersia Neersen II.

(mab)
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