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Viersen Mit Wolferl auf Reisen

Viersen · In der Viersener Festhalle lernten Kinder Mozart näher kennen. Schauspielerin Anush Manukian mimte den Hund des Wolfgang Amadeus und vermittelte kindgerecht Zeitumstände, Pianistin Sheila Arnold spielte bekannte Weisen.

Ob sie Wolfgang Amadeus Mozart kennen? "Aber klar", kam es unisono von einer munteren Kinderschar zurück. Sie hatte sich auf der Festhallenbühne eingefunden, um im "Kulturkarussell" mehr über die Kinderjahre des genialen Komponisten zu erfahren.

Zeitzeuge "Pimperl"

"Mit Wolferl auf Reisen" thematisierte die erfolgreichen, aber auch anstrengenden Reisen der Familie Mozart in den Jahren 1763 bis 1766 in einer kindgerechten, unterhaltsamen Art und Weise. Die Schauspielerin Anush Manukian schlüpfte in die Rolle von Mozarts Hund Pimperl und brachte mit dem Kanarienvogel Pipsi – in Form einer Stoffpuppe – einen weiteren Zeitzeugen mit auf die Bühne. Sie sprach die Kinder direkt an und entlockte ihnen das, was sie bereits wussten. Kennen sie die Instrumente des Orchesters? Wissen sie, was eine Orgel ist? Die Antworten kamen wie aus der Pistole geschossen, und einige schoben unaufgefordert gleich die Quelle ihres Wissens nach: "Mein Opa spielt Kontrabass". Auch ein Organist befand sich unter den Großvätern.

Es war ein großes Themenspektrum, das die Schauspielerin den Kindern vermittelte. Von Mozarts musikalischer Frühreife war die Rede und von seinen frühen Erfolgen. Der kleine Wolfgang Amadeus war nicht nur begabt, sondern auch von der Musik besessen. Er wollte lernen, selbst im Krankenbett ließ er sich pausenlos neue Melodien einfallen.

Vermittelt wurden auch die ganz anderen Zeitumstände. Vieles, womit heute Kinder wie selbstverständlich aufwachsen, gab es damals noch nicht: Autos, Eisenbahnen, Radio, Fernsehen, CD-Player und Computer. Und die heutigen Instrumente waren damals noch im Entwicklungsstadium.

Das wurde anschaulich von Sheila Arnold demonstriert. Gekleidet in ein Rokoko-Kostüm, spielte die Klavier-Professorin eingängige Mozart-Weisen wie "Ah, vous dirai-je, Maman". Dieses Lied, bei uns als "Morgen kommt der Weihnachtsmann" bekannt, wurde für das für "Pianoforte" komponiert. Dass "forte" laut heißt und "piano" leise, war den jungen Zuschauern bereits bekannt. Aber es war für sie interessant zu erfahren, dass man auf dem Hammerklavier wahlweise forte oder piano spielen kann – was auf dem Cembalo noch nicht ging.

Darüber hinaus vermittelte die Pianistin spielerisch die Funktionsweise einer Orgel; sie führte sehr unterschiedlich klingende Pfeifen vor und brachte ein mitgebrachtes Mini-Orgelportativ zum Klingen.

Die stimmige Konzeption des Erzählkonzerts, die schauspielerische Leistung Anush Manukians, das professionelle Klavierspiel und die verständlichen Erklärungen Sheila Arnolds machten es den Kindern leicht, für 60 Minuten konzentriert der informativen Veranstaltung zu folgen. Sie wurde virtuos abgeschlossen mit Mozarts beliebtem dritten Satz der elften Klaviersonate, dem "Rondo alla turca".

(RP)
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