Viersen Linke sehen Öffnung der Lange Straße kritisch

Viersen · Die Viersener Linken haben sich eingehend mit der möglichen Öffnung der Lange Straße in Dülken für den Verkehr beschäftigt.

 Derzeit wird diskutiert, ob die Lange Straße in Dülken während der Geschäftszeit wieder für den Verkehr freigegeben werden soll.

Derzeit wird diskutiert, ob die Lange Straße in Dülken während der Geschäftszeit wieder für den Verkehr freigegeben werden soll.

Foto: Busch (archiv)

"Es wird gerade viel Geld in den Erhalt und die Aufwertung des historischen Stadtkerns gesteckt. Wer die Öffnung der Dülkener Innenstadt möchte, muss auch klar sagen, was dies bedeutet", erklärten jetzt Partei und Fraktion in einer Stellungnahme. Die Errichtung der Dülkener Fußgängerzone sei damals ausführlich und unter großer Beteiligung aller Betroffenen, das heißt Ladenbesitzer, Gewerbetreibende und Bevölkerung, diskutiert worden.

Bummeln und Verweilen

"Das Ergebnis konnte und kann sich sehen lassen. Die Dülkener Innenstadt ist ein Ort, an dem man sich treffen kann, die Kinder spielen, ohne dass die Eltern Angst haben müssen, dass ihre Kinder unter die Räder kommen. Ein Ort, der bis heute zum Bummeln und Verweilen eingeladen hat. Dies soll man aufgeben, um dem Drängen einiger weniger nachzugeben", beschreibt Fraktionsvorsitzender Christoph Saßen die aktuelle Situation. "Der Erfolg einer Öffnung für den Kfz-Verkehr ist fragwürdig, die Discounter, die mittlerweile Dülken fest im Griff haben, dürften aufgrund der Konkurrenz in der Dülkener Innenstadt nicht ins Schwitzen geraten."

Katja Heintges, Ratsfrau der Viersener Linken, ergänzt: "Wir sind auch für eine Belebung der Dülkener Innenstadt. Schon jetzt wird die Dülkener Innenstadt von Bussen angefahren, Parkplätze stehen in großer Zahl rund um die Innenstadt zur Verfügung. Der neue Busumsteigeplatz an der Melcherstiege wird ebenfalls die Möglichkeit bieten, mehr Menschen in die Innenstadt zu bekommen.

Die Frage ist doch, ist der Einzelhandel in Dülken attraktiv genug, um die Menschen in die Dülkener Innenstadt zu locken?" Nach Meinung der Politikerin ist "der Leerstand in der Dülkener Fußgängerzone hoch, aber liegt das tatsächlich daran, dass die Kunden mit dem Auto nicht bis vor das Geschäft fahren können? Oder liegt das an zu hohen Mieten, zu wenigen attraktiven Angeboten und demzufolge zu wenigen Kunden"?

Das Fazit von Stadtverband und Ratsfraktion der Linken fällt klar aus: "Man muss wissen was man will, eine befahrbare Einkaufsstraße oder eine belebte Innenstadt, wir wollen die belebte Innenstadt", so Saßen.

Und Vorsitzender Franz Lohbusch erklärt abschließend: "Wir sehen die Gefahr, dass bei einer Öffnung der Straße, selbst für einen Versuchszeitraum, dies das Ende der Dülkener Innenstadt ist, so wie wir sie kennen. Was ist dann mit der Süchtelner Innenstadt? Das dürfte nur eine Frage der Zeit sein."

(RP)
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