Brüggen Dohle zu Gast beim Mühlentag

Brüggen · Das Heimatmuseum Brachter Mühle beteiligte sich am Montag am bundesweiten Mühlentag mit einer Ausstellung über die Dohle. Dem frechen Krähenvogel verdankt Bracht seinen Beinamen.

 Der Naturschutzbund präsentierte zum Mühlentag im Brachter Heimatmuseum eine Ausstellung mit ausgestopften Dohlen (rechts) und Saatkrähen sowie anderen Singvögeln.

Der Naturschutzbund präsentierte zum Mühlentag im Brachter Heimatmuseum eine Ausstellung mit ausgestopften Dohlen (rechts) und Saatkrähen sowie anderen Singvögeln.

Foto: BUSCH

Zum ersten Mal in den zehn Jahren, in denen das Heimatmuseum Brachter Mühle jetzt besteht, war der Naturschutzbund Nabu am Pfingstmontag zu Gast beim Mühlentag. Und das aus gutem Grund: Denn der Nabu hat die Dohle zum Vogel des Jahres 2012 ausgerufen und Bracht ist seit 180 Jahren das "Dohlendorf".

So begrüßte Bürgermeister Gerhard Gottwald, auch Vorsitzender des Trägervereins für das Heimatmuseum, sehr herzlich die kleine Abordnung der Brüggener Nabu-Ortsgruppe. Deren Vorsitzender Markus Heines war verhindert, aber Walburga Bonacker, Franz-Josef und Manuela Lehnen sowie Klaus Peter Michler und Doris Makswitat erläuterten gerne die Exponate der Dohlen-Ausstellung.

In hervorragender Qualität

Dort, wo sonst Gemälde und Fotos oder kleine und große Gerätschaften gezeigt werden, waren in diesem Jahr die Dohle und ihre Verwandten in hervorragender Qualität ausgestopft zu sehen. "Die Dohle ist sehr ruffreudig — genauso wie die Brachter, die sich immer wieder ins tägliche Geschehen rufen, überall einbringen", stellte Gottwald schmunzelnd den Bezug her.

Die Nabu-Gruppe hatte neben der Dohle die Elster, einen Tannenhäher, einen Eichelhäher und eine Saatkrähe ausgestellt — alles Singvögel, auch wenn ihr "Gesang" nicht gerade schön ist. An den Wänden gab es neben der Geschichte, wie Bracht zum "Dohlendorf" wurde, viel Informatives über die "schlaue und geschickte" Dohle zu lesen, über ihre guten Eltern-Qualitäten, aber auch über ihre Not, in der heutigen Zeit noch Brutplätze zu finden.

Denn der gesellige Vogel braucht Platz, und ein Kaninchenbau ist nicht gerade der geeignetste. So waren auch eine ganze Anzahl verschiedener Nisthilfen zu sehen, die man mit etwas Geschick auch selbst nachbauen kann. Die Anleitung gab es auch.

Der Nabu nutzte die Gelegenheit, auch seine anderen Anliegen vorzustellen. So gab es Fachliteratur zu allen Fragen zur Natur. Und als mittags die ersten Familien mit Kindern kamen, durften sie unter Anleitung Dohlenmasken herstellen. Dass dabei auch nicht das eigentliche Heimatmuseum vergessen wurde, dafür sorgten die "Müller" des Trägervereins.

Mehrere Führungen — mal eher emotional, mal rein technisch — wurden von den Besuchern gerne angenommen. Stolz zeigte Wilfried Gerhards den Besuchern die Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte. Die zum Teil weit über 100 Jahre alten Gerätschaften hat er liebevoll und fachmännisch restauriert und — gerade im Außenbereich — wetterfest gemacht.

So hat die große Kippkarre, die früher von Ochsen gezogen wurde, rund acht Liter Imprägnierungsmittel "geschluckt". Neben den Ausstellungen in der Mühle lockten die leckeren Kuchen von Erich Lehnen viele ins Mühlencafé. Hier konnten sie sich erfrischen — höchst willkommen an diesem heißen Frühsommertag.

(flo)
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