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Kreis Viersen/Krefeld Der Mittelstand prägt das Geldgeschäft

Kreis Viersen/Krefeld · Den Vorsitz im Verwaltungsrat der Sparkasse Krefeld hat mit dem CDU-Kreistagsmitglied Michael Aach zum ersten Mal ein Vertreter aus dem Kreis Viersen inne.

 Michael Aach ist der Fraktionschef der CDU im Viersener Kreistag. Nun steht er auch an der Spitze des Sparkassen-Verwaltungsrates. Er hat bei der Commerzbank gelernt; übers Studium zum Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Finanzdienstleistungen, Unternehmensprüfung und Controlling bringt er die fachlichen Voraussetzungen für den Vorsitz im Verwaltungsrat mit.

Michael Aach ist der Fraktionschef der CDU im Viersener Kreistag. Nun steht er auch an der Spitze des Sparkassen-Verwaltungsrates. Er hat bei der Commerzbank gelernt; übers Studium zum Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Finanzdienstleistungen, Unternehmensprüfung und Controlling bringt er die fachlichen Voraussetzungen für den Vorsitz im Verwaltungsrat mit.

Foto: kn

Erstmals in der Geschichte der Sparkasse Krefeld steht mit Michael Aach ein Vertreter aus dem Kreis Viersen an der Spitze des Verwaltungsrates. Der Dülkener, seit fünf Jahren Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, wurde unlängst in diese Position gewählt. Aach folgte auf Wilfrid Fabel aus Krefeld, der mit der Kommunalwahl im Mai aus der aktiven Politik ausgeschieden ist. Er war seit 1988 im Verwaltungsrat und zehn Jahre dessen Vorsitzender.

In den Sparkassengremien ist eine ganze Menge an politischer Arithmetik ausbalanciert. Die Krefelder erhielten den Vorsitz im Verwaltungsrat ganz schlicht deswegen, weil die Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse seit Peter Van Vlodrop im Kreis Viersen zu leben pflegten. Mit Dr. Birgit Roos, die in Meerbusch lebt, war diese selbst auferlegte Bindung weg.

Parteipolitisch ist aber auch nicht mehr alles so wohlsortiert wie einst. In Krefeld erodiert die CDU. Die Zeiten, dass sie, wie im Kreis Viersen, um die 50 Prozent der Wählerstimmen einfuhr, sind lange vorbei. "Das Kräfteverhältnis unserer Partei driftet auseinander", räumt Michael Aach ein. Bisher hat sich die Kreis-CDU stets verkniffen, das wachsende Ungleichgewicht gegenüber den Krefeldern in die Waagschale zu werfen.

Großstädtische Attitüden aus der "Stadt aus Samt und Seide" gegenüber den provinziellen Landeiern hat man in Viersen nachsichtig weggelächelt. 300 000 Einwohner und eine im klassischen Sparkassengeschäftsfeld enorm starke, mittelständisch geprägte Wirtschaft sind Pfunde, mit denen man wuchern könnte. Aber man tut es nicht. Mit Krefeld ging es immer um ein gutes Einvernehmen, auch wenn es in Detailfragen schon mal unterschiedliche Meinungen gibt.

So spiegelt sich das Verhältnis im Verwaltungsrat auch eher zufällig nicht paritätisch wider. Das 18-köpfige Gremium hat sechs Arbeitnehmervertreter sowie fünf Krefelder und sieben Kreis-Viersener-Politiker. CDU und SPD halten sich mit jeweils drei beziehungsweise zwei Vertretern aus beiden Körperschaften die Waage. Grüne und FDP haben jeweils Politiker aus dem Kreis Viersen entsandt. Das haben die beiden Parteien jeweils unabhängig entschieden.

Die Parteien können längst nicht mehr jeden Vertreter in den Verwaltungsrat entsenden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) durchleuchtet die nominierten Politiker sorgfältig auf ihre Fähigkeit, im Verwaltungsrat mitzuarbeiten. "Sie fordert umfangreiche Unterlagen an und prüft vor allem die berufliche Qualifikation", sagt Aach. Für ihn schließt sich der Kreis ganz persönlich. Gelernt hat er das Fach in der Commerzbank, übers Studium zum Diplom-Kaufmann mit dem Schwerpunkt Finanzdienstleistungen, Unternehmensprüfung und Controlling bringt er die Voraussetzungen gerade für den Vorsitz im Gremium mit.

Der Verwaltungsrat ist vergleichbar mit einem Aufsichtsrat. Seine Aufgabe ist die Überwachung des Vorstandes und er hat die Richtlinienkompetenz. Der einstige Kreditausschuss heißt heute Risikoausschuss - das sagt einiges über den Wandel in der Bankenwelt aus.

Nur selten gibt es tatsächlich Konflikte, aber weniger zwischen Verwaltungsrat und Vorstand, als vielmehr untereinander. Spektakulär war die Auseinandersetzung um die Gewinnausschüttung im vergangenen Jahr. Die Kreis Viersener wollen, dass das Eigenkapital der Sparkasse gestärkt wird. Dagegen wollten Krefelder Politiker mit dem Geld der Sparkasse Haushaltslöcher stopfen. Am Ende blieb es dabei, den Gewinn bei der Sparkasse zu belassen.

(RP)
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