Tönisvorst Klare Aussagen zu Umwelt, Schule und Innenstadt

Tönisvorst · Das "Duell der Bürgermeisterkandidaten" lockte 150 Menschen in das Gemeindezentrum der evangelischen Kirche St. Tönis. Die jugendlichen Organisatoren hatten vier Themenschwerpunkte gesammelt, zu denen die Politiker sich äußerten.

 Kevin Schagen und Moritz Meier befragten die drei Bürgermeister-Kandidaten (von links) Rüdiger Eberspächer (UWT), Thomas Goßen (CDU) und Uwe Leuchtenberg (SPD) im evangelischen Gemeindezentrum in St. Tönis.

Kevin Schagen und Moritz Meier befragten die drei Bürgermeister-Kandidaten (von links) Rüdiger Eberspächer (UWT), Thomas Goßen (CDU) und Uwe Leuchtenberg (SPD) im evangelischen Gemeindezentrum in St. Tönis.

Foto: WOLFGANG KAISER

Sie waren in den weiterführenden Schulen unterwegs und haben die Jugendlichen gefragt, die das Palm Beach Café der evangelischen Kirche besuchen. "Wir wollten wissen, welche Themen in der Kommunalpolitik junge Menschen interessieren", sagen Kevin Schagen, 21, Auszubildender bei der Stadtverwaltung, und Moritz Meier, 18, angehender Abiturient. Die beiden jungen Männer, beim Duell der Bürgermeisterkandidaten im evangelischen Gemeindezentrum launig als das "Traum-Duo der deutschen Polit-Moderation" angekündigt, forderten die drei Tönisvorster Bürgermeisterkandidaten auf, Farbe zu bekennen.

"Wir haben Fragen aus den Bereichen Umwelt, Finanzen, Innenstadtentwicklung und Schule zusammengetragen", erklärt Kevin Schagen. Um sich auf die Fragerunde vorzubereiten, haben die Kandidaten Thomas Goßen (CDU), Uwe Leuchtenberg (SPD) und Rüdiger Eberspächer (UWT) die Themen vorher bekommen. Der amtierende Bürgermeister Thomas Goßen zeigt sich sehr gut vorbereitet. Auch Uwe Leuchtenberg, seit 1989 Ratsmitglied in Tönisvorst, kennt sich aus. Rüdiger Eberspächer, erst seit 2008 bei der UWT und ohne Ratsmandat, ist hingegen teilweise falsch informiert und hat wenig Ideen in der Tasche.

So hören die Besucher von ihm, dass die Kommune etwa auf die Schulpolitik, Leerstände in der St. Töniser Innenstadt oder hohe Mieten wenig Einfluss habe. Goßen hingegen stellt klar, die Stadt trage dafür Sorge, dass die Schulen gut ausgestattet werden und genügend Räume für alle Schulformen erhalten bleiben. Von einem Abriss des Hauptschulgebäudes Kirchenfeld, den Eberspächer ansprach, sei nie die Rede gewesen: "Das Schulgebäude Kirchenfeld wird noch mindestens zehn bis zwölf Jahre genutzt." Leuchtenberg sprach sich ausdrücklich für eine starke Sekundarschule aus.

Um die St. Töniser Innenstadt zu beleben, schlägt Leuchtenberg vor, den Seulenhof zu nutzen und Tische auf den Rathausplatz zu stellen. "Mehr Außengastronomie mit längeren Öffnungszeiten bringt auch mehr Menschen in die Fußgängerzone", ist der SPD-Kandidat sicher. Goßen informierte, dass es derzeit lediglich noch zwei Ladenlokale in der Fußgängerzone gebe, für die es keinen Interessenten gibt. "Das eine ist schlicht zu groß und für das andere wird sich noch jemand finden", ist der Bürgermeister optimistisch.

Beim Thema Finanzen ist Ebers-pächer für einen strikten Sparkurs, bei dem "auch kritische Themen" angegangen werden müssen. Goßen und Leuchtenberg hingegen sind sich einig, dass Tönisvorst gut dastehe und es auch weiterhin möglich sein müsse, zu investieren. Beim Umweltthema sind alle drei Kandidaten nah beieinander. Goßen ist für Ökostrom in allen öffentlichen Gebäuden, Leuchtenberg für Klimaschutzsiedlungen, Eberspächer für mehr Windräder im Stadtgebiet, was die Anwohner der in Frage kommenden Flächen vor gut einem Jahr allerdings vehement abgelehnt hatten.

Am Ende der fast zweistündigen Fragerunde waren die Zuhörer zu vielen Themen der Kommunalpolitik gut informiert und die Mehrheit hatte ihren Kandidaten gefunden, wie eine Blitzumfrage der beiden gut aufgelegten Moderatoren zeigte.

(WS03)
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