Tönisvorst Anwohner beklagen Lastwagen-Lärm

Tönisvorst · An der Süchtelner Straße in Vorst, eine der Hauptdurchgangsstraßen, engagieren sich Anwohner seit langem gegen den Lärm, den immer mehr Lastwagen verursachen. Jetzt luden UWG und Grüne den Bürgermeister zum Ortstermin.

 Am Dienstag beim Ortstermin an der Süchtelner Straße (von links): Friedhelm Fladt, Bürgermeister Thomas Goßen, Peter Lambertz (UWG), Hans Josef Moors, Jürgen Cox (Grüne), Mona und Ulrike Krüger.

Am Dienstag beim Ortstermin an der Süchtelner Straße (von links): Friedhelm Fladt, Bürgermeister Thomas Goßen, Peter Lambertz (UWG), Hans Josef Moors, Jürgen Cox (Grüne), Mona und Ulrike Krüger.

Foto: WOLFGANG KAISER

Die Fraktionsvorsitzenden der UWT, Peter Lambertz, und der Grünen, Jürgen Cox sind von Bewohnern der Süchtelner Straße in Vorst darauf angesprochen worden, dass der Schwerlastverkehr innerhalb der Ortschaft Vorst stark zugenommen habe. Die beiden Fraktionsvorsitzenden nahmen das zum Anlass, Bürgermeister, Thomas Gossen anzuschreiben und nach möglichen Lösungen zu suchen. Am Dienstag kam es dann zu einem Lokaltermin.

"Ich bin es leid." Hans-Josef Moors machte beim Ortstermin seinem Ärger Luft. Seit Jahren kämpft er um mehr Ruhe an dieser Durchfahrtstraße. Auf Initiative mehrere Anwohner waren bereits Verkehrszählungen zustande gekommen und eine Diskussion um eine Umgehungsstraße entflammt. Eine neue Umgehungsstraße ist heute zu den Akten gelegt, aber das Lärm-Problem ist geblieben - es hat, zumindest subjektiv so empfunden, sogar noch zugenommen. Bürgermeister Thomas Goßen kam nicht mit leeren Händen. Er versprach den Betroffenen, seitens der Stadt noch vor den Sommerferien eine differenzierte Verkehrszählung an dieser Stelle durchführen zu lassen. Ob eine Lärmmessung in so kurzer Zeit auch noch möglich sei, wollte Goßen nicht versprechen.

Jürgen Cox von den Grünen regte an, vor dem Ortseingang eine Ampel zu installieren, um den Verkehrsfluss zu verlangsamen und eilige LKW-Transporte abzuschrecken. Die Anwohner wünschen sich lieber eine Geschwindigkeitsanzeige, die Überschreitungen sofort deutlich machten. Alle Beteiligten sind sich aber im Klaren darüber, dass es sich bei der Süchtelner Straße sprich der L 475 um eine Landesstraße handelt. Alle Maßnahmen müsste die Stadt mit Straßen nrw abstimmen.

Jürgen Cox und Peter Lambertz wollten ganz bewusst das Thema aus dem Wahlkampf heraushalten und haben deshalb gemeinsam den Bürgermeister eingeladen. Im vergangenen Wahlkampf 2009 habe sich der SPD-Kandidat Uwe Leuchtenberg für das Problem engagiert - nach der Wahl sein nichts mehr passiert. Ein, zweimal seien Polizei und Ordnungsdienst des Kreises da gewesen, um die Geschwindigkeit zu messen. Den lärmgeplagten Anwohnern geht es aber weniger um Raser, sondern vielmehr um die Krachmacher. Die Süchtelner Straße sei sowieso stark befahren, aber gerade zu den Stoßzeiten morgens und abends massierten sich die LKW-Fahrten. Anwohnerin Ulrike Krüger, die an Wochentagen um 5.15 Uhr aufsteht, hört schon um diese frühe Morgenstunde den Lärm der vorbeifahrenden Laster.

Anwohner Friedhelm Fladt ist skeptisch: "Das ist meine letzte Initiative". Vor 17 Jahren hat er sein Haus an dieser Stelle gebaut. Eher werde er wegziehen als den Lärm länger erdulden. Als Vorster sei ihm das Problem Süchtelner Straße bestens bekannt. Uwe Leuchtenberg, Bürgermeisterkandidat der SPD 2009 und 2014, hat selber dort mal gewohnt. "Der Verkehr dort ist unzumutbar." In Vorst habe es zwei Lager gegeben: die einen wollten Ruhe und den Straßenverkehr weitgehend draußen halten, die anderen, darunter auch der Einzelhandel, seien an einer leichten Erreichbarkeit mit Autos interessiert. Beim Wahlkampf 2009 habe er Hilfen zugesagt und mit der Polizei und dem Kreisordnungsamt gesprochen. Aber für seine Idee, den Verkehr mit Querungshilfen zu verlangsamen, brauche man städtische Finanzmittel. Und für diese Ausgaben habe es keine politische Mehrheit gegeben.

(RP)
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