Handball Westmeier machte alles klar

Lange Zeit verlief das Solinger Stadtderby zwischen dem Ohligser TV und dem Turnerbund ausgeglichen. In der zweiten Hälfte konnten die routinierten Gastgeber den verletzungsbedingten Ausfall von Andreas Heibach und Marcus Peuker in der Abwehr nur schwer kompensieren.

Zu jedem Derby gehören Emotionen. Diese fehlten auch in der Landesliga-Partie der Reserve des Ohligser TV gegen den Solinger Turnerbund nicht. Zehn Minuten vor Spielende rannten Marcus Peuker und Timo Westmeier an der Mittellinie ineinander. Die anschließende Zeitstrafe gegen den STB-Spieler Westmeier sorgte für Unverständnis und hitzige Diskussionen auf den Bänken. Schließlich musste der Tabellenzweite daraufhin eine knappe halbe Minute mit lediglich drei Feldspielern überstehen.

Die bis dahin ruhig verlaufene Partie wurde für einige Minuten spürbar hektischer. Doch es gelang dem STB in dieser Phase, seinen Drei-Tore-Vorsprung zu halten — vor allem dank seines starken Schlussmannes Michael Knabe, der während eben jener Unterzahl drei klare Chancen der Gastgeber vereitelte. Robert Rudzewski und Thomas Vogler erhöhten kurze Zeit später auf 26:21 (54.) und sorgten so für die Entscheidung.

"Wir haben gegen Ende unsere Chancen besser genutzt als noch in der ersten Hälfte", resümierte STB-Coach Ernie Meyer zufrieden. In der ersten Halbzeit hatte das noch ganz anders ausgesehen, als die Gäste nur langsam in die Partie kamen. Doch auch die Ohligser brachten zunächst viele Würfe erfolgreich unter und hatten über das gesamte Spiel deutliche Probleme mit der defensiven 6:0-Deckung des Turnerbund. Tobias Mann brachte mit seinem Treffer zum 4:2 den STB erstmals mit zwei Toren in Front. Doch da waren bereits zehn Minuten gespielt.

Die Routiniers von Trainer Udo Paukert ließen jedoch den Vorsprung des Aufstiegsaspiranten nicht größer werden und gingen kurz darauf erstmals selbst in Führung: Joergen Wieber traf per Siebenmeter (18.) zum 9:8. "In der ersten Halbzeit haben wir uns teilweise gute Chancen erarbeitet und kamen immer wieder frei zum Wurf. Allerdings haben wir es verpasst, mehr Tore zu machen", sagte der OTV-Coach. So wechselte die Führung nur wenige Minuten später wieder auf die Seite des Turnerbundes. Marco Schenk nutzte einen der in dieser Phase zahlreichen Tempogegenstöße zum 11:12 (24.). Kurz nach dem Seitenwechsel sorgte Holger Dienst noch einmal für Hoffnung bei den Gastgebern, als er sehenswert von Linksaußen zum 17:16 traf (36.).

Cleverer Turnerbund

Gegen Ende der Partie machte sich aber in der Abwehr des OTV das Ausscheiden von Andreas Heibach und Marcus Peuker bemerkbar, die sich während der Partie verletzt hatten. "Wir hätten den STB gerne ein bisschen mehr geärgert, aber sie waren besonders in der zweiten Hälfte die cleverere Mannschaft und haben verdient gewonnen", lautet Paukerts Resumee. Westmeier, mit sechs Treffern bester Werfer des Spiels, machte kurz vor dem Ende mit einem Doppelpack binnen einer Minute alles klar zugunsten des Turnerbundes und sorgte somit für eine schnelle Abkühlung der Gemüter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort