Solingen Schnee bremst den Müngstener aus
Solingen · Der Schnee an den Feiertagen hat auf der Strecke zwischen Remscheid-Güldenwerth und Wuppertal immer wieder zu Behinderungen und Einschränkungen geführt. Zum Beispiel fiel am ersten Feiertag um 21 Uhr ein Zug auf halber Strecke aus. Die Fahrt von Güldenwerth bis zum Hauptbahnhof Remscheid dauerte eine Stunde. Ab Hauptbahnhof wurde für Ersatz gesorgt.
Auch gestern Morgen standen die Fahrgäste in Remscheid-Güldenwerth am Bahnhof und warteten in der Kälte auf den Zug. Unter ihnen Peter Schmiedel. Wie die Bahn mit den Fahrgästen umgehe, sei an Frechheit nicht mehr zu überbieten, so Schmiedel. Gegen acht Uhr habe eine Lautsprecherstimme den etwa 35 Fahrgästen angekündigt, es würden statt der Züge nun Großraumtaxen die Gäste befördern. Doch nach anderthalb Stunden sei kein Großraumtaxi zu sehen gewesen.
Gerhard Felser, Sprecher der Deutschen Bahn, bestätigte die Schwierigkeiten. Der Schnee auf den Gleisen bremste den Zugverkehr in beide Richtungen. Man habe einen Schneepflug bestellt, der gestern die Strecke freiräumen sollte. Wenn die Wetterverhältnisse stabil blieben und kein neuer Schnee falle, könne heute wieder mit einem normalen Verkehrsbetrieb gerechnet werden, gab sich Felser optimistisch.
Die Bahn habe sich auch bemüht, Taxen und Busse zu organisieren. Doch das sei ebenfalls kompliziert gewesen. Es sei für die Bahn sehr schwer, so schnell für einen Ersatzverkehr zu sorgen, sagte Felser. Während des Berufsverkehrs seien die meisten Busse und Taxen im Einsatz. Er hoffe, dass durch die Ferien an den Schulen einige Schulbusse geordert werden könnten.
Der Linienbus der Remscheider Stadtwerke war auch die letzte Hoffnung für die wartenden Bahnfahrer in Güldenwerth. Menschen, die sich im Bergischen Land auskannten, und nach Wuppertal fahren wollten, nahmen die 654 bis zum Rathaus in Lüttringhausen, von dort ging es mit der 636 nach Wuppertal-Oberbarmen und von dort in die S-Bahn.
Peter Schmiedel jedenfalls ist froh, wenn der neue Betreiber Abellio die Deutsche Bahn auf dieser Strecke ablöst. "Meine ganze Hoffnung ruht auf dem neuen Anbieter", sagt Schmiedel. Mit dieser Hoffnung ist er nicht allein.
