Solingen "Schloss Bülow" findet großen Anklang

Solingen · Der Beamten-Wohnungsbauverein hat an der Bülowstraße ein altes Haus saniert und zusätzlichen Wohnraum geschaffen. An der Bismarckstraße plant die Genossenschaft den Neubau von zwei Häusern mit acht Wohnungen.

Es ist ein Schmuckstück geworden, das sanierte Haus des Beamten-Wohnungsbauvereins an der Bülowstraße 27. Selbst die Treppe wurde nach alten Plänen wieder erneuert, zudem zieren jetzt kleine Türmchen das Haus an der Ecke Beckmannstraße. "Vorher war das Haus einfach nur hässlich", sagt die Geschäftsführerin Karin Spiewak-Berg. Rund 180 000 Euro investierte die Genossenschaft hier, im Dachgeschoss wurde zusätzlicher Wohnraum geschaffen, und nicht nur Karin Spiewak-Berg ist vom Sanierungsergebnis begeistert, für das man sich fünf Monate in verschiedenen Etappen Zeit genommen hat. Allen voran auch die Mieter. "Sie sprechen sogar von ,Schloss Bülow'", freut sich die Geschäftsführerin, "es macht Sinn, auch solch alte Häuser neu herzurichten."

Insgesamt rund drei Millionen Euro für Instandhaltungen und Modernisierungen gab die Genossenschaft im Geschäftsjahr 2013 aus. Durch Speicherausbauten in Häusern unter anderem an der Guntherstraße in Gräfrath wurde Wohnraum vergrößert beziehungsweise es entstand neuer. "Wir werden auch in diesem Jahr rund drei Millionen Euro in den Bestand unserer Häuser und Wohnungen investieren", sagen Karin Spiewak-Berg und Lars Diederich, der in der Genossenschaft für Finanzen und Personal zuständig ist. Am kommenden Montag, 30. Juni, informieren sie die Mitglieder über das vergangene Geschäftsjahr bei der Jahresversammlung im Veranstaltungsraum der Stadt-Sparkasse.

Hier wird auch über das geplante Neubauvorhaben des Beamten-Wohnungsbauvereins an der Bismarckstraße - in zweiter Reihe hinter den Häusern 93,95 und 97 - berichtet. Zwei Häuser, beide dreieinhalbgeschossig mit jeweils vier Wohnungen, sollen hier entstehen. "Wenn die Baugenehmigung vorliegt, können wir loslegen", sagt die Geschäftsführerin. Etwa drei Millionen Euro will die 1912 gegründete Genossenschaft hier ausgeben. "Wir bauen aber nur, wenn es sich rechnet. Und wir wollen die Häuser komplett mit eigenen Leuten errichten - bis auf das Dach", erklärt die Geschäftsführerin zum Bauprojekt.

Bedarf an weiteren qualitativ guten Wohnflächen ist jedenfalls vorhanden, vor allem beim Beamten-Wohnungsbauverein, der so gut wie keine Leerstände kennt. Für das Geschäftsjahr 2013 wird lediglich eine Leerstandsquote von 1,13 Prozent ausgewiesen - wegen geplanter Modernisierungen von Wohnungen und nicht, weil es keine neuen Mieter gebe. "Gefragt sind bei uns Wohnungen in der Größe zwischen 75 und 80 Quadratmetern", sagt Spiewak-Berg, "dem wollen wir auch mit dem Neubau Rechnung tragen."

187 Häuser mit 795 Wohnungen gehören dem Beamten-Wohnungsbauverein. Erwirtschaftet wurde bei einer Bilanzsumme von knapp 26,5 Millionen Euro ein Jahresüberschuss in Höhe von 633 000 Euro (Vorjahr rund 400 000 Euro). Als Bilanzgewinn wird ein Betrag von 15 500 Euro ausgewiesen. Wie üblich, wird der Beamten-Wohnungsbauverein keine Dividende zahlen, vielmehr werden mit dem verdienten Geld unter anderem die Rücklagen gestärkt.

Viel Geld verdient beziehungsweise spart die Genossenschaft aber auch durch hohe Tilgungen auf Darlehen. Statt mit einem Prozent wird ein Darlehen über 1,3 Millionen Euro beispielsweise in zehn Jahren mit mehr als neun Prozent jährlich getilgt. "Die Einsparung ist hier enorm", sagen Lars Diederich und Karin Spiewak-Berg.

(RP)
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