Solingen Hildener Schützen wollen nach Ohligs

Solingen · Die Jägerhofer Schützen stehen vor wichtigen Entscheidungen. Im vorigen Jahr hat der Traditionsverein aus Hilden sein 111. Schützenfest gefeiert - zum letzten Mal im Clubheim mit Großkaliber-Schießbahn in der Giesenheide. Inzwischen ist alles abgerissen. Die städtische Grundstücksgesellschaft hat das Grundstück verkauft. Dort entsteht derzeit ein Hotel. Die Jägerhofer könnten auf einem Grundstück an der Marie-Curie-Straße neu bauen, das ihnen die Stadt Hilden zur Verfügung gestellt hat. "Was wir brauchen, können wir uns dort nicht leisten", erläutert Vorsitzender Arno Bahl das Problem.

Kürzlich haben die knapp 100 Schützen über ihre Zukunft diskutiert. Ein Anschluss an die St. Sebastianer, Hildens größte Schützenbruderschaft, sei "nicht mehrheitsfähig". Deshalb soll der Rechtsanwalt aus Neuss jetzt mit der Ohligser Schützengemeinschaft über einen Zusammenschluss verhandeln. "Die Stimmung ist für eine Fusion", ist der Eindruck von Bahl: "Ich habe das Mandat, zu verhandeln. Wir haben mit der OSG aber noch nicht konkret geredet. Es gibt auch noch keinen Termin für Gespräche."

Vor einer Fusion seien noch viele rechtliche Probleme zu lösen: "Wichtig ist, dass die Identität der Jägerhofer Schützen erhalten bleibt, etwa auch im Namen, und dass wir nicht untergehen." Die Hildener Schützen sind eine "gute Partie", sprich: Sie hätten den Ohligsern etwas zu bieten. "Wir sind in der glücklichen Lage, Vermögen zu besitzen", erklärt Arno Bahl. "Das haben wir durch Vermietung unseres eigenen Schießstandes an andere Vereine erworben. Diese Position wollen wir nicht aufgeben."

Das Vereinsvermögen könne nicht einfach unter den Mitgliedern aufgeteilt werden, erklärt der Rechtsanwalt: "Wir könnten es nur spenden." Seine Idee: Die Schützen aus Solingen verfügen über zwei Schießbahnen an der Hubertusstraße. Dort gibt es ein freies Vereinsgrundstück, wo man mit dem Vermögen der Jägerhofer eine Schießbahn für Großkaliber bauen könnte - wenn die Stadt Solingen mitzieht. So etwas fehlt den Ohligsern. Dann wäre der Verein gut aufgestellt für die Zukunft. Das sieht der OSG-Vorsitzende Stefan Blos ganz ähnlich: "Mit einer attraktiven Großkaliber-Bahn könnte man neue Mitglieder im Solinger Bereich gewinnen und durch Vermietung an andere Vereine Einnahmen erzielen."

Denn immer weniger Schützenvereine sind in der Lage, eigene Schießbahnen zu unterhalten oder gar neue zu bauen. Blos: "Wir haben von unseren Mitgliedern 100 Prozent Zustimmung für Gespräche bekommen und sind einer Fusion nicht abgeneigt".

(cis)
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