Solingen Großer Ärger über neue Parkgebühren

Solingen · Seit vorgestern gelten die neuen Regeln der Stadt für die Parkraumbewirtschaftung in der City. Auf den Parkplätzen am Weyersberg, Theater und Rathaus darf nicht mehr kostenlos geparkt werden – zum Unmut der Autofahrer.

Seit vorgestern gelten die neuen Regeln der Stadt für die Parkraumbewirtschaftung in der City. Auf den Parkplätzen am Weyersberg, Theater und Rathaus darf nicht mehr kostenlos geparkt werden — zum Unmut der Autofahrer.

Jacqueline Wacker ist verärgert: 3,50 Euro hat sie gerade in den neuen Parkscheinautomaten auf dem Parkplatz an der Klingenhalle geworfen, um ihr Auto hier für die nächsten dreieinhalb Stunden abstellen zu können. Denn seit dem ersten Januar 2014 erhebt die Stadt Gebühren für ihre Parkplätze in der Innenstadt — darunter der Parkplatz am Weyersberg sowie die Parkplätze am Theater und am Rathausplatz.

Da ihr Freund gleich in einem der um den Parkplatz gelegenen Häuser wohnt, nutzt Jacqueline Wacker die Parkmöglichkeit täglich für mehrere Stunden. "Ich bin natürlich sauer, über die Gebühreneinführung." Kostenlos könnte sie ihren Wagen ein ganzes Stück weit hinter der Kotter Straße abstellen. "Aber da habe ich mein Auto von der Wohnung aus nicht im Blick. Das ist mir in dieser Gegend auch nicht sicher", so die Solingerin.

Seit Mittwoch kostet das Parken an der Klingenhalle 50 Cent für die ersten 30 Minuten sowie für jede weitere angefangene Stunde. Für fünf Euro bekommen Autofahrer ein Tagesticket. Als unentgeltliche Parkmöglichkeit wurde der 325 Plätze umfassende Platz bisher gerne und hochfrequentiert genutzt. Jetzt parken hingegen vergleichsweise wenige Autofahrer vor der Klingenhalle.

Verlockend scheint für die dennoch dort parkenden Autofahrer jedoch die fehlende Schranke an der Parkplatzzufahrt: In weniger als der Hälfte der dort parkenden Wagen ist trotz offizieller Gebührenpflicht ein Parkschein hinter der Windschutzscheibe zu sehen.

Somit riskieren scheinbar viele Autofahrer derzeit noch lieber ein Knöllchen, als die Gebühren zu entrichten. Oder aber sie haben von der Gebühreneinführung noch nichts mitbekommen, wie beispielsweise Karina Klein.

Die 21-Jährige kommt eigentlich aus Sankt Augustin, besucht jedoch fast jedes Wochenende ihren Freund in Solingen. "Wenn ich herkomme, stelle ich mein Auto meist für ein ganzes Wochenende hier ab", so Klein. Dass das Parken seit dem neuen Jahr kostenpflichtig ist, wusste Klein bisher nicht. "Das Auto dann hier länger stehen zu lassen, ist für mich zu teuer. Dann muss ich mir etwas anderes überlegen", sagte Klein.

Doch nicht nur Autofahrer zeigen wenig Verständnis für die Entscheidung der Stadt, ihre Parkplätze in der Innenstadt kostenpflichtig zu machen. Karin und Alfred Fuchs überqueren den Parkplatz auf ihrem Heimweg aus der City und werfen im Vorbeigehen einen Blick auf die Kostenauflistung am Parkscheinautomat. "Wir finden es eine Schweinerei, für das Parken hier Gebühren zu erheben", sagt Karin Fuchs, "vor allem für die vielen Jugendlichen, die hierher kommen, um Sport zu treiben."

Sie selbst wohnen direkt gegenüber vom Parkplatz, alle Besorgungen in der Stadt können die Rentner daher problemlos zu Fuß erledigen. Doch obwohl sie persönlich nicht betroffen sind, halten sie die Entscheidung der Stadt für falsch: "Die Stadt will, dass die Kaufkraft in Solingen bleibt, aber so funktioniert das nicht, wenn man in der Innenstadt an keinem Ort mehr kostenlos parken kann."

Eine Schranke verhindert am Theater und Konzerthaus seit Mittwoch das kostenfreie Parken. Pro Stunde wird hier ein Euro fällig. Bei Veranstaltungen gilt eine Pauschale von 1,50 Euro. Hier wie auch auf dem Rathausparkplatz müssen Mitarbeiter der Stadt künftig zwischen zehn und 20 Euro monatlich an Parkgebühren zahlen.

(RP)
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