Rheinberg Vertrag lässt Spielraum für Innovationen

Rheinberg · Die Stadt Rheinberg und die RWE Rheinland Westfalen Netz AG haben gestern einen Konzessionsvertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren geschlossen. Die Unterzeichnung fand im Stadthaus statt. "Im Vertrag geht es um die Stromnetze, nicht um die Stromversorgung", stellte Bürgermeister Hans-Theo Mennicken heraus.

Konkret: Die Kommune räumt dem Energieversorgungsunternehmen das Recht ein, öffentliche Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen zu nutzen, die für die Versorgung der Rheinberger Bürger mit Strom gebraucht werden. Dafür, dass die Stadt dem RWE diese Wegerechte überlässt, erhält die Stadt eine Konzessionsabgabe.

Gültig ab dem 1. Juli 2011

Über Summen schwiegen sich die Beteiligten aus. Rainer Hegmann, beim RWE Leiter der Hauptregion Rhein-Ruhr, sagte aber: "Wir zahlen den im Konzessionsabgabegesetz festgelegten höchstmöglichen Betrag." Der noch gültige Vertrag läuft am 30. Juni 2011 aus, der neue wird am 1. Juli 2011 wirksam.

"Konkurrenz ist erwünscht und war auch da", unterstrich Mennicken. Doch nach intensiver Prüfung habe man sich dafür entschieden, wieder dem RWE den Zuschlag zu geben. Der Stadtrat stimmte dem in seiner Dezember-Sitzung zu.

20 Jahre kann das RWE nun über das ca. 500 Kilometer lange Mittel- und Niederspannungsnetz im Stadtgebiet verfügen. 20 Jahre — eine lange Zeit. Aber die Vertragsdauer sei durchaus gerechtfertigt, wenn ein Partner wie das RWE von seinen immensen Investitionen profitieren wolle, so Mennicken. Der Stadt sei es gelungen, den Vertrag so flexibel zu gestalten, dass sie im Vertragszeitraum mit ihren Marken "klimafreundlich" und "energiesparend" auf den zunehmenden Einsatz regenerativer Energien reagieren kann.

Kontinuierliche Modernisierung

Wo Bio- und Solarenergie, Wind- und Wasserkraft genutzt werden, ändere sich oftmals die Stromleitungsrichtung, erklärte Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Rheinland Westfalen Netz AG. Und das kann Investitionen ins Stromnetz zur Folge haben. Diese Modernisierung erfolge in der Regel kontinuierlich über eine sogenannte Zielnetzplanung, so RWE-Sprecher Hegmann. In Rheinberg werde das RWE bald die Umspannanlage Vierbaum aufrüsten.

Im Zusammenhang mit dem neuen Vertrag sei die Gründung eines Rheinberger Energiebeirats geplant, dem Vertreter von Politik, Verwaltung und RWE angehören sollen. Mennicken: "Keine Angst: Das wird kein Beirat wie der RAGBeirat. Die Sitzungsgelder werden vielleicht 100 Euro betragen."

(RP)
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