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Alpen SPD-Chef greift Bürgermeister Ahls an

Alpen · Jörg Banemann, alter und neuer SPD-Parteichef, kritisiert: "Es fehlt ein städtebauliches Gesamtkonzept für Alpen."

 Die Genossen zeigen Selbstbewusstsein (v.l.): Partei- und Fraktionschef Jörg Banemann, Landtagsabgeordneter René Schneider, Kassiererin Gertrud Peters und die Vize-Parteichefs Dr. Armin Lövenich und Wolfgang Zimmermann.

Die Genossen zeigen Selbstbewusstsein (v.l.): Partei- und Fraktionschef Jörg Banemann, Landtagsabgeordneter René Schneider, Kassiererin Gertrud Peters und die Vize-Parteichefs Dr. Armin Lövenich und Wolfgang Zimmermann.

Foto: Fischer

Die Stimmung ist aufgeräumt im Lager der Sozialdemokraten. Die zwei Sitze plus im Rat haben den Genossen sichtlich gutgetan und ihr Selbstbewusstsein als stärkste Oppositionskraft ist nach dem Wahltag im Mai mit acht Mandatsträgern entsprechend ausgeprägt. Und die 21,6 Prozent für den Chef-Genossen Jörg Banemann (57) im Bürgermeisterrennen hat die SPD kaum als Dämpfer verstanden. So war es fast logische Folge, dass die Basis ihren Fraktionschef jetzt ohne Gegenstimme erneut zum Boss der Partei gemacht hat, die er inzwischen seit acht Jahren führt.

So gestärkt, warf sich der alte und neue Chef-Genosse ins Zeug, die Pflöcke einzuschlagen, die den künftigen Kurs der SPD festlegen sollen. Die kämpferische Stoßrichtung, das war ein wenig überraschend, ist dabei weniger die absolute Mehrheitsfraktion CDU, sondern Bürgermeister Thomas Ahls. Ihm warf Banemann indirekt vor, die Richtlinien der Politik weitgehend im Alleingang zu bestimmen.

Dabei hatte Banemann zunächst noch nicht ohne Stolz aufgelistet, dass sich ordentlich was tut in der Zentrale: "Da soll noch einer sagen, in Alpen tut sich nix." Doch am Ende des Wahlabends hörte sich das deutlich anders an. Es tue sich zwar rund ums Rathaus eine ganze Menge - Ärztehaus, Hotelpläne, Offenlegung Alp'sche Ley, solide Flüchtlingsheime, Baugebiet Alpen-Ost, Stadtwerke EVA und Feuerwehrgerätehaus. "Aber alles ohne erkennbares städtebauliches Gesamtkonzept, ohne Plan und ohne Abstimmung mit einem Kompetenzteam", befand Banemann: "In Alpen heißt das Kompetenzteam Ahls." Dabei schaffe es die Verwaltung nicht mal, "in drei Monaten den fußläufigen Zugang vom Rathausplatz zur Sparkasse hinzukriegen". Banemann kündigte im kämpferischen Grundton an, dass die Genossen "die Steilvorlagen aus dem Lager der CDU" nutzen wollen, um Punkte zu machen. "Daran werden wir gemessen", so der doppelte Chef der Sozialdemokraten im Brustton der Überzeugung. "Wir werden die Zusammenarbeit mit den anderen Oppositionsparteien themenbezogen weiter optimieren", sagte er.

Dabei bekräftigte die SPD ihren Widerstand gegen die Pläne von Verwaltung und CDU, 50 000 Euro für einen Architektenwettstreit zur stilbildenden Gestaltung des Bereiches Alte Kirchstraße in den Haushalt einzustellen. Gleichzeitig untermauerte Banemann die Kritik an der Umwandlung der Grünfläche an der Haagstraße zum Parkplatz für Rathausbeschäftigte und Mitarbeiter der Sparkasse. Mit Stolz erinnerte der SPD-Vorsitzende in dem Zusammenhang an die aus seiner Sicht sehr erfolgreiche Unterschriftenaktion, an der sich "selbst CDU-Mitglieder beteiligt und FDP und Grüne angehängt" hätten. Banemann: "Wir bleiben beim Nein."

Auf der Habenseite verbuchen die Genossen auch, dass sie mit Karl-Heinz Kohl, der die SPD-Senioren der AG 60plus leitet, seit Herbst im Rathaus den Behinderten-Beauftragten stellen und mit Klaus Franke den Zweiten Vize-Bürgermeister.

(RP)
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