Rheinberg Ferienspaß für Kinder aus 14 Nationen

Rheinberg · Die "Geschichte vom Anderssein" ist eine Woche lang das Leitthema beim Herbstferienprogramm in der Begegnungsstätte Reichelsiedlung in Rheinberg. 160 Jungen und Mädchen aus 14 Ländern machen mit.

 Auch ein gemeinsames Mittagessen gehört zum Projekt. Denn wer etwas mit anderen unternimmt, merkt, dass es nicht schlimm ist, wenn die Menschen unterschiedlich sind.

Auch ein gemeinsames Mittagessen gehört zum Projekt. Denn wer etwas mit anderen unternimmt, merkt, dass es nicht schlimm ist, wenn die Menschen unterschiedlich sind.

Foto: Armin Fischer

Der eine trägt eine Brille, der andere nicht. Ein Mensch hat eine schwarze Hautfarbe, ein anderer eine weiße, und längst nicht alle sprechen dieselbe Sprache. Die "Geschichte vom Anderssein" ist eine Woche lang das Leitthema des vom Diakonischen Werk und dem Jugendamt Rheinberg angebotenen Herbstferienprogramms in der Begegnungsstätte Reichelsiedlung. Grundlage für die 16. Auflage des Ferienprogramms ist das Buch "Irgendwie Anders" von Kathryn Cave, in dem der Titelheld auf seiner Reise durch die Welt für mehr Verständnis untereinander wirbt.

"Der Ort könnte passender nicht sein. Es nehmen 160 Kindern aus 14 Nationen an dem Ferienprogramm teil", berichtet Bernard Bauguitte vom Diakonischen Werk. In zwölf Gruppen erstellen Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 15 Jahren einzelne Episoden, die schließlich zu einem großen Theaterstück vereint werden. Ob Ökovampire, Piraten, das sagenumwobene Atlantis oder die abschließende farbenfrohe Dschungelparty: Die Kreativität der Kinder steht im Vordergrund. "Dass sich wirklich alle einbringen, macht das Programm so bunt. Unser Ziel ist es, dass sich am Ende alle gut verstehen, Toleranz entwickeln und untereinander respektieren", erklärt Maren Harting vom Jugendamt der Stadt. Um ein Bild davon zu erhalten, wie unterschiedlich die Teilnehmer schon rein optisch sind, hat sich der angehende Erzieher Sebastian Sturm etwas einfallen lassen: "Jedes Kind malt sein Gesicht auf den Deckel eines Schuhkartons. Diese bilden als große Mosaikwand den Hintergrund der Bühne." Das Konzept scheint bereits am ersten Tag aufzugehen. Kleinere Konflikte wurden schnell beigelegt, indem jeder in ein Team eingebunden wurde. "Learning by doing", nennt Bauguitte das. Er und seine 15 Mitarbeiter halten sich weitestgehend heraus, leisten lediglich Hilfestellung. Um die Koordination der einzelnen Episoden kümmert sich eine sechsköpfige "Rote-Faden-Gruppe". Die führt am Samstag, wenn das Gesamtwerk der Öffentlichkeit vorgestellt wird, auch durchs Programm.

Dass es erstmals ein Mittagessen für alle gibt, hat die Sparkasse ermöglicht, die das Ferienprogramm neben der Wohnungsgesellschaft ITS Concept unterstützt. Dafür gibt es ein Dankeschön der besondern Art von der "Reporter-Gruppe". Die sechs Kinder machen Fotos, führen Interviews und verfassen entsprechende Berichte. Diese werden dann im Rahmen einer Ausstellung in den Räumen des Kreditinstitutes ausgestellt, bevor sie bis zum nächsten Ferienprogramm die Wände des Wohnungsbüros schmücken.

(erko)
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