Alpen Ein Ärztehaus mit Café

Alpen · Für den Problemfall Scholten im Ortskern von Alpen ist eine Lösung gefunden: Die Gemeinde kauft das durch die Insolvenz leerstehende Gebäude samt Grundstück und verkauft es an einen Investor. Die Ley soll freigelegt werden.

 Das Caféhaus Scholten an der Burgstraße soll bald abgerissen werden.

Das Caféhaus Scholten an der Burgstraße soll bald abgerissen werden.

Foto: Armin Fischer

Das alte Café Scholten an der Burgstraße soll weg und dafür ein neues Ärztehaus mit Cafébetrieb hin — der Alpener Haupt- und Finanzausschuss hat für den Problemfall Scholten im Herzen der Gemeinde eine Lösung gefunden.

Ein in einer Sondersitzung nicht-öffentlich und einstimmig gefasster Beschluss sieht vor, dass die Gemeinde das stark sanierungsbedürftige Gebäude und das etwa 1500 Quadratmeter große Grundstück kauft, das weiß geklinkerte Haus mit dem gläsernen Wintergarten-Anbau abreißt und anschließend an einen Investor verkauft, damit dieser dort einen Neubau hinsetzen kann.

Noch im August zum Notar

"Das Ganze soll kurzfristig passieren, wir wollen noch im August zum Notar", so Bürgermeister Thomas Ahls gestern. Einen Investor gebe es zwar noch nicht, allerdings habe man schon Gespräche geführt. Und ein möglicher Betreiber für das neue Café ("aus dem Kreisgebiet") habe bereits Interesse bekundet.

Auch seien schon Gespräche mit Alpener Ärzten geführt worden. Ahls zeigte sich zuversichtlich, dass vier bereits im Ort ansässige Ärzte mit ihren Praxen in das neue Haus gehen würden. "Neue Ärzte anzuwerben hätte überhaupt keine Chance", so der Bürgermeister. Zudem sei ohnehin geplant gewesen, an der Alten Kirchstraße ein Ärztehaus einzurichten. Dieser Plan, so Ahls, sei nun hinfällig.

Dem Bürgermeister ist wichtig, eine für die Mitglieder der zerstrittenen Familie Scholten akzeptable Lösung hinzubekommen. Das Familienunternehmen hatte Bäckerei und Café Anfang Januar 2010 geschlossen und Insolvenz angemeldet. Im März 2011 war dann auch der bis dahin weitergeführte Betrieb der letzten vier Filialen zahlungsunfähig. U.a waren noch Krankenhäuser beliefert worden.

Entschlossen, etwas zu bewegen

Die Tatsache, dass CDU, SPD, Grüne und FDP das Vorhaben einstimmig mittragen, spricht für die Entschlossenheit, im Alpener Ortskern etwas zu bewegen. Dazu muss zunächst ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Ahls rechnet damit, dass dies im Februar / März der Fall sein wird. Er werde sich auf die Häuserzeile von der Sparkasse bis zur Kreuzung erstrecken, Dass ausgebrannte Haus an der Kreuzung soll ebenfalls bald abgerissen werden.

Geplant ist, hinter dem neuen Ärztehaus einen Biergarten bzw. eine Außenterrasse anzulegen, die dann bis an den neuen Rathausplatz reicht. Zusammen mit der LINEG soll in diesem Bereich die Ley wieder freigelegt werden, so dass man eine "Gastronomie am Wasser" bekäme. Auf die finanzielle Situation der Gemeinde angesprochen, sagte Ahls, er hoffe auf eine gute Refinanzierung durch den Grundstücksverkauf. Im Ortskern kostet ein Quadratmeter Bauland 200 bis 250 Euro. Ahls: "Das ganze Projekt ist auch eine Frage der kommunalen Daseinsvorsorge."

(RP)
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