Alpen Scholten endgültig am Ende: Sanierung scheitert

Alpen · Rund 14 Monate nach der Schließung des Traditionsgeschäfts im Ortskern von Alpen schließt die Bäckerei Scholten ihre Pforten nun endgültig. Die durch einen Unternehmensberater begleitete übertragene Sanierung müsse als gescheitert betrachtet werden, teilte Geschäftsführerin Ulrike Toups gestern mit. Das Unternehmen habe gestern beim Amtsgericht Kleve die Insolvenz beantragt.

Zuletzt betrieb das Unternehmen noch vier Filialen und belieferte Großabnehmer wie Krankenhäuser, Seniorenheime und Hotels. Mitarbeiter und Lieferkunden seien Ende letzter Woche über diesen Schritt informiert worden. Sah es zunächst noch nach einer Fortführung aus, musste nun doch der endgültige Schlussstrich gezogen werden. Außerordentliches Bedauern bei Endkunden und Großabnehmern, Betroffenheit und Solidarität mit dem Unternehmen bei den Mitarbeitern waren die Reaktionen. Manche Mitarbeiter sind seit Jahrzehnten im Unternehmen und haben alle Höhen und Tiefen miterlebt und getragen. Gründe gibt es viele, die letztlich zum Scheitern geführt haben, so Geschäftsführerin Ulrike Toups. Zu den Schwerpunkten zählen zum einen der unterschätzte Imageverlust in Alpen und Umgebung durch die Schließung des Vorgängerunternehmens, ein nicht zu schulternder Investitionsbedarf mit Kosten, die im Vorfeld zum Teil nicht erkennbar waren und veränderte Kundenströme zum Discounter, mit denen alle Handwerksbäckereien zu schaffen haben.

Unplanbar auch, wenn der eigene Gesundheitszustand nicht die hundertprozentige Arbeitskraft zulässt, die in einer Sanierungsphase unabdingbar für den Erfolg notwendig wäre. Für die betroffenen Bäckerei-Standorte in Alpen im Netto-Markt, in Menzelen mit Postagentur sowie Xanten und Moers werden nunmehr Nachmieter gesucht. Die Verkäuferinnen, die alle in Festanstellung beschäftigt waren, seien ausnahmslos Bäckerei-Fachverkäuferinnen mit großer Erfahrung und hoher Motivation, so Ulrike Toups.

(RP)
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