Jüchen Das Dekanat ist nun Geschichte

Jüchen · Hochneukirch (NGZ) Mit dem Jahreswechsel ging ein Stück katholischer Geschichte in Jüchen zu Ende: Das Dekanat Hochneukirch - am 18. Januar 1925 als Teil des Erzbistums Köln errichtet - gibt es seit gestern nicht mehr. Im Laufe des Monats wird es zur Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen den sieben Pfarrgemeinden des ehemaligen Dekanats kommen, die sich dann zur "Gemeinschaft der Gemeinden Jüchen" (kurz: GdG Jüchen) zusammenschließen.

 Mit dem Jahreswechsel verlor Ulrich Clancett seinen Dechanten-Titel.

Mit dem Jahreswechsel verlor Ulrich Clancett seinen Dechanten-Titel.

Foto: NGZ

Hochneukirch (NGZ) Mit dem Jahreswechsel ging ein Stück katholischer Geschichte in Jüchen zu Ende: Das Dekanat Hochneukirch - am 18. Januar 1925 als Teil des Erzbistums Köln errichtet - gibt es seit gestern nicht mehr. Im Laufe des Monats wird es zur Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen den sieben Pfarrgemeinden des ehemaligen Dekanats kommen, die sich dann zur "Gemeinschaft der Gemeinden Jüchen" (kurz: GdG Jüchen) zusammenschließen.

An den Gebieten der Gemeinden ändert sich ebenso wenig wie an ihrer Selbständigkeit. Aber es soll eine verbindlichere Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gemeinden geben. Als Motor dieses Prozesses, den Bischof Heinrich Mussinghoff verbindlich für das gesamte Bistum Aachen festgelegt hat, fungiert seit gut anderthalb Jahren Pastoralreferentin Ingrid Scholz. Sie hat in einer Vielzahl von Gesprächen mit den Seelsorgeteams und den Pfarrgemeinderäten die Vereinbarung erarbeitet, die Ende Januar im Rahmen eines Festabends von allen Beteiligten unterzeichnet werden soll.

In diesen Bereichen soll die Zusammenarbeit der Gemeinden untereinander intensiviert werden: Gottesdienstzeiten und liturgisches Leben; Gottesdienstliche Angebote in den Ferienzeiten; Personelle Ressourcen im pastoralen Bereich; Sakramentenkatechese (zum Beispiel bei der Firmvorbereitung); Ausbildung und Begleitung von Wortgottesdienstleitern; Trauerpastoral (Ausbildung von Begräbnisdiensthelfern); Jugendarbeit; Schulpastoral; Geistliche Angebote (wie Gesprächskreise, Themenabende, Nacht der offenen Kirchen, Angebote zur Glaubenserneuerung, Exerzitienarbeit, Wallfahrten); Ökumene; Caritas- und Seniorenarbeit sowie Vertretung in politischen Gremien.

Als pfarrübergreifendes Beratungsgremium wird es künftig (in der Nachfolge des Dekanatsrates) den "Rat der Gemeinschaft" der Gemeinden Jüchen (kurz: GdG-Rat) geben. Er sitzt sich aus Vertretern der einzelnen Pfarrgemeinderäte sowie den pastoralen Mitarbeitern zusammen. Darüber hinaus werden auch die Kirchenvorstände der beteiligten Gemeinden ständig und umfassend über die Aktivitäten in der GdG unterrichtet. Für Dechant Ulrich Clancett bedeutet das Ende des Dekanats den Abschied von seinem Titel, wenn sich auch an seinen Aufgaben nichts ändern wird: "Wenn es kein Dekanat mehr gibt, verschwinden auch der Dechant und sein Stellvertreter."

Die bisherigen Aufgaben des Dechanten sollen vom Regionaldekan wahrgenommen werden, so will es das Bistum. Doch Regionaldekan Dr. Albert Damblon hat aus Gründen der Praktikabilität die bisherigen Dechanten bereits gebeten, auch weiterhin diese Aufgaben vor Ort wahrzunehmen. "Und so ändert sich außer dem Wegfall des Titels faktisch nichts", stellt Clancett fest. Somit bleibe auch eine gewisse Kontinuität und Verlässlichkeit in den katholischen Gemeinden und nach außen hin gewährleistet. Der GdG-Rat werde in seiner konstituierenden Sitzung im Frühjahr dem Bischof einen Pfarrer als Leiter der Gemeinschaft der Gemeinden vorschlagen, der dann diese Aufgaben auch weiterhin übernehmen wird.

(NGZ)
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