Korschenbroich Alte Bäckerei wird abgerissen
Korschenbroich · Läuft alles nach Plan, könnte der Bau des an der Kleinenbroicher Hochstraße geplanten Wohnhauses für Menschen mit psychischer Behinderung im April beginnen. Bezugsfertig wird es voraussichtlich im Sommer 2011 sein.
Kleinenbroich Die nötigen Anträge sind gestellt, mit der Genehmigung ist in Kürze zu rechnen, und voraussichtlich im April kann mit dem Bau eines Wohnhauses für psychisch Behinderte an der Hochstraße 25 begonnen werden. "Zurzeit laufen die Ausschreibungen für die verschiedenen Gewerke", beschreibt Wilfried Gaul, der Geschäftsführer der Augustinus-Behindertenhilfe, den aktuellen Stand der Dinge.
Auf einen präzisen Zeitrahmen mag sich Gaul einstweilen noch nicht festlegen, da zurzeit mehrere vergleichbare Projekte parallel betrieben werden. Aller Voraussicht nach dürften die Bauarbeiten jedoch bei einem Start im kommenden Frühjahr im Sommer 2011 abgeschlossen sein. In dem zweieinhalbgeschossigen Gebäude sollen 16 psychisch behinderte Menschen leben, die zurzeit noch in Neuss wohnen. "Der Personenkreis steht bereits fest", so Wilfried Gaul, dem zufolge es dabei um Menschen geht, die über einen Bezug zu Kleinenbroich verfügen, sei es nun, dass sie selbst von dort stammen oder Verwandte und Freunde dort leben. "Es geht uns darum, das Wohnen dieser Menschen wieder zu regionalisieren", erläutert Wilfried Gaul die Absicht, den psychisch Behinderten "das Wiederfinden ihrer alten Heimat" zu ermöglichen.
Entstehen werden an der Hochstraße in unmittelbarer Nähe zur St.-Dionysius-Pfarrkirche "kleine überschaubare Wohnungen": Geplant sind drei Wohngemeinschaften mit vier Bewohnern und zwei mit jeweils zweien. Ziel ist es, für den Einzelnen in diesen Wohngruppen so viel Selbständigkeit wie möglich zu schaffen. Betreut werden sollen sie von einem bis zu zwölf Fachkräften umfassenden Team, wobei Ansprechpartner rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
Die Stadt Korschenbroich hatte das Projekt schon bei seiner Vorstellung während einer Bürgerversammlung vor einem Jahr begrüßt, die politischen Gremien hat es in der Folge problemlos passieren können. Kosten wird es Wilfried Gaul zufolge zwischen 1,4 und 1,5 Millionen Euro — wobei hierfür nicht allein die Augustinus-Behindertenhilfe aufkommt: Eine Zusage der Stiftung Wohlfahrtspflege, das Vorhaben zu fördern liegt bereits ebenso vor, wie Landesmittel zur Verfügung gestellt werden. Überdies "haben wir bei der ,Aktion Mensch' nachgefragt", so Wilfried Gaul, nach dessen Worten somit "nicht unwesentliche Teile dieses Hauses mitfinanziert werden".
Dem Beigeordneten Rudolf Graaff zufolge sind der Antrag auf Abbruch des bestehenden Hauses sowie der Bauantrag Ende November im Rathaus eingegangen: Soweit es den nötigen Abriss der seit gut einem Jahrzehnt leer stehenden, ehemaligen Bäckerei angeht, steht der Antrag inzwischen "kurz vor der Genehmigung", so Rudolf Graaff. Auch die Erwartung, dass es im April mit den Bauarbeiten losgehen könnte, hält der Beigeordnete für realistisch.
