Leichtathletik Biesenbach krönt in Moskau die Saison

Remscheid · Leichtathletik-WM: Die Wermelskirchenerin startet Montag in den Siebenkampf. Für die 20-Jährige ist "dabei sein alles".

Die besten Leichtathleten der Welt kämpfen ab Samstag bei der Weltmeisterschaft in Moskau um Medaillen. Stars wie der deutsche Diskus-Olympiasieger Robert Harting oder der jamaikanische Weltklasse-Sprinter Usain Bolt geben sich im Olympiastadion Luschniki die Klinke in die Hand. Insgesamt 67 Athleten schickt der Deutsche Leichtathletik-Verband in die russische Hauptstadt. Mit dabei: Siebenkämpferin Kira Biesenbach. Beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen hatte sich die Wermelskirchenerin Mitte Juni mit 6185 Punkten für den Saisonhöhepunkt qualifiziert.

"Meine erste WM mit der A-Nationalmannschaft ist das Sahnehäubchen auf einem fantastischen Jahr. Ich freue mich unheimlich auf die große Bühne", sagt die Bergische. Das Olympiastadion bietet Platz für rund 85 000 Besucher. "Ich hoffe, dass mich die beeindruckende Atmosphäre nicht erschlägt", sagt Biesenbach. Die 20-Jährige, die im Juli mit dem Silbermedaillengewinn bei der U 23-EM in Finnland ihren bisher größten Erfolg auf internationalem Parkett gefeiert hat, steigt morgen früh in den Flieger.

Einige Top-Siebenkämpferinnen bleiben dagegen zu Hause: Die Titelverteidigerin Tatjana Tschernowa (Russland) muss aufgrund einer Knieverletzung passen, Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill (Großbritannien) laboriert an Achillessehnenbeschwerden. Die deutsche Mannschaft ist ebenfalls dezimiert: Lilli Schwarzkopf (Olympia-Zweite) hat wie Ennis-Hill Probleme mit der Achillessehne, Jennifer Oeser (WM-Dritte) plagt sich mit einer Fersenverletzung herum.

"Die Amerikanerin Sharon Day wird viele Punkte holen. Aus unserem Team habe ich die Neubrandenburgerin Julia Mächtig auf dem Zettel", sagt Biesenbach, die am Montagmorgen über 100 Meter Hürden in den Wettkampf startet (7.30 Uhr, Mitteleuropäische Zeit). Zweimal hat sie in dieser Saison schon die 6000-Punkte-Marke geknackt. "Ich muss das jedoch nicht unbedingt noch einmal schaffen. Das Treppchen ist ohnehin nicht in Reichweite, da bin ich realistisch", meint die Sportstudentin.

In der vergangenen Woche hat die Bergische neunmal (!) trainiert, die letzten Tage dafür etwas regenerieren dürfen. "Ich bin topfit, es kann losgehen", sagt Biesenbach. Bis zum 19. August bleibt sie in Moskau. So hat sie noch genug Zeit, sich das Spektakel aus einer anderen Perspektive anzusehen.

(RP)
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