Remscheid Schlieper über Henkelmanns Arbeit: "eine Frechheit"

Remscheid · Bei Beatrice Schlieper, Fraktionsvorsitzende der Grünen, stößt die Vorlage der Kulturverwaltung über die Zukunft der Galerie auf heftige Kritik. "Das ist eine Frechheit", sagte Schlieper gegenüber der BM. Sie kritisiert vor allem, dass Kulturdezernent Christian Henkelmann in seiner Vorlage keine Prioritäten setzt und Empfehlungen ausspricht.

Remscheid: Schlieper über Henkelmanns Arbeit: "eine Frechheit"
Foto: Hertgen (Archiv)

Außerdem stößt der kulturpolitischen Sprecherin der Grünen der Umgang der Verwaltung mit der Musikschule auf. "Für die gibt es gar keinen Plan, die lässt man einfach hängen", sagt Schlieper. Für die Kulturausschusssitzung am nächsten Dienstag hat Kulturdezernent Henkelmann eine Vorlage erarbeitet, in dem verschiedene Modelle für die Zukunft der Städtischen Galerie vorgestellt werden. Zwei davon gehen von einer Schließung aus, so wie es zurzeit ein Ratsbeschluss vorsieht. Die anderen beiden Modelle beschäftigen sich mit einer Fortführung der Galerie unter neuen Bedingungen.

Der Kulturdezernent hat sich immer für den Erhalt der Galerie ausgesprochen, auch nach dem Beschluss des Rates vor zwei Jahren, die Galerie zu schließen. CDU, SPD, Grüne und FDP haben sich für eine Abschaffung ausgesprochen, um Ausgaben zu sparen.

In dem jüngsten Papier rechnet Henkelmann vor, wie die Kosten für den Galeriebetrieb von knapp 50 000 Euro kompensiert werden können. Der Verein Pro Arte soll den Ausstellungsbetrieb über Sponsoren finanzieren. Das wären 25 000 Euro. Der Vertrag mit Kurator Oliver Zybok wird nicht verlängert: Einsparung von 24 000 Euro. Die Kunstschule soll in die Galerie einziehen. Ehrenamtliche übernehmen Vermittlungsarbeit.

Schlieper kritisiert, dass die Kunstschule in die Häuser an der Scharffstraße einziehen soll, um die Galerie zu retten, für die Musikschule aber kein neuer Standort gefunden ist. "Herr Henkelmann hatte zwei Jahre Zeit, ein Konzept zu entwickeln. Es gehört schon einige Chuzpe dazu, nun um Verlängerung zu bitten", sagte Schlieper. Ihrer Meinung nach kann sich Remscheid keine Galerie in diesen Häusern leisten, weil zu wenig Besucher gekommen sind. Die Musik- und Kunstschule sollte dort einziehen, damit die Böker-Villa, der Sitz der MKS, verkauft werden kann. Kaufinteressierte soll es geben.

(RP)
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