Remscheid Einkaufsdorf in Lüttringhausen

Remscheid · Der Investor McArthur Glen stellte am Dienstag die Pläne für ein Designer Outlet Center an der Blume vor. Es schaffe neue Arbeitsplätze und belebe den Tourismus in der Region. Die Bürger stimmen am 16. Oktober über ein DOC ab.

 Henning Balzer, Entwicklungsmanager bei McArthur Glen.

Henning Balzer, Entwicklungsmanager bei McArthur Glen.

Foto: hertgen

Das beabsichtigte Designer Outlet Center (DOC) an der Blume soll nach den Plänen des Investors McArthur Glen aussehen wie ein kleines Dorf, das sich in seinem Baustil an die bergische Bauweise anlehnt, aber auch internationale Architektur zitiert.

Es benötige eine Fläche von etwa 100 000 Quadratmetern. Der Investor plant mit einer Verkaufsfläche von 10 000 bis 15 000 Quadratmetern. In 100 bis 130 Shops wird hauptsächlich Markenkleidung verkauft.

800 neue Arbeitsplätze

Etwa fünfzig Prozent der Wiesen an der Blume werden für Parkplätze umgebaut. Henning Balzer, Entwicklungsmanager bei McArthur Glen, rechnet mit 800 neuen Arbeitsplätzen in Remscheid. 70 Prozent der Arbeitsplätze seien sozialversicherungspflichtige Anstellungen, 30 Prozent Aushilfen.

Ob dieses Vorhaben an der Blume weiter verfolg werden soll, darüber entscheiden die Bürger am 16. Oktober. Wenn zehn Prozent der Wahlberechtigten ihre Zustimmung geben, arbeitet die Verwaltung an weiteren Bauplänen.

Aus Sicht des Investors hat ein Designer Outlet-Center an der Blume eine belebende Ausstrahlung auf die gesamte Region. "Unsere Besucher sind Tagesausflügler. Sie bleiben etwa zweieinhalb bis drei Stunden im Center und suchen dann eine Attraktion in der Umgebung", sagte Balzer am Dienstag bei der Vorstellung des Konzepts im Rathaus. Ein DOC würde die Tourismusbranche im Bergischen Land stärken. Einkaufen ist eine Freizeitbeschäftigung geworden, sagte Balzer. Ein DOC-Besucher käme im Durchschnitt drei bis viermal nach Remscheid.

Den Befürchtungen, das DOC sei eine Konkurrenz für die Innenstädte, widersprach Balzer. Das Sortiment des DOC grenze sich deutlich vom Einzelhandel in der Innenstadt ab. Bei der Ware würde es sich ausschließlich um Kollektionen vergangener Saisons sowie Waren zweiter Wahl handeln. Die Preise für die Markenware sind zwischen 30 und 70 Prozent reduziert.

Sorge der Nachbarn

Die Sorge der Nachbarstädte Wuppertal, Solingen, Wermelskirchen und anderer, die fürchten, dass ihnen die Käufer weglaufen, versuchte Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein mit einem neuen Gutachten zu zerstreuen. Für die umliegenden Städte gebe es einen Umsatzverlust zwischen 0,8 und drei Prozent. "Damit liegen wir deutlich unter der zulässigen Zehn-Prozent-Marke", sagte Sonnenschein.

Die Nachbarstädte haben im Regionalrat beim Bau eines DOC in Remscheid ein Mitspracherecht. Auch die Frage, ob die Blume mit Straßen so angebunden werden könne, um die Autos von der Autobahn aufzunehmen, habe ein Gutachter grundsätzlich mit Ja beantwortet.

(RP/rai)
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