Remscheid Bücherei soll weiter bestehen

Remscheid · Kultur-Dezernent Christian Henkelmann ist überzeugt: Mit der Unterstützung der Lenneper Büchereifreunde kann die Stadtteilbibliothek im Bestand gesichert werden. Ein Konzept liegt vor. Nun muss die Politik entscheiden.

Die Stadteilbücherei in Lennep bleibt als öffentliches Angebot erhalten, wenn mit Hilfe von bürgerschaftlichem Engagement die Sachkosten gesenkt werden können. So lautete die Sparvorgabe des Rates aus dem Sommer 2010.

Acht Monate später konnte Kulturdezernent gestern Erfolg vermelden. In "sehr konstruktiven Gesprächen" mit den im Oktober 2010 gegründeten Lenneper Büchereifreunden und dem Verein "Lennep Offensiv" einigte sich beide Seiten auf eine mögliche Lösung: Die muss der Rat in seiner Sitzung im Mai noch absegnen.

Ehrenamtliche Büchereihelfer

Kernpunkt der Absprache: Nach und nach soll der Verein ehrenamtlich die Arbeit der insgesamt fünf Bücherei-Helfer übernehmen, die zusammen mit den zwei fest angestellten Bibliothekarinnen den Büchereibetrieb an 22 Stunden in der Woche sicherstellen. Es gebe so viele arbeitswillige Vereinsmitglieder, dass dies kein Problem sei, sagte Michael Hansen von den Büchereifreunden. Der Verein, der sich zur Rettung der Bücherei gründete, hat viel Zulauf. Beim verkaufsoffenen Sonntag in Lennep Ende März trugen sich wieder viele neue Mitstreiter in die Listen ein, berichtete die stellvertretende Vorsitzende Brigitte Wehrstedt.

15 000 Euro lassen sich maximal bei den Helfern sparen. Weil die Helfer – allesamt Schüler und Studenten – unbefristete Verträge bei der Stadt haben, konnte Henkelmann gestern nicht genau sagen, wann die volle Einsparsumme erreicht wird. Dass der Politik für 2011 Verbesserungen von 11000 Euro angekündigt werden, liegt daran, dass der Verein Bücherspenden in Höhe von 500 Euro im Jahr zusichert. Außerdem will die Stadt den Anschaffungsetat für Medien um 3500 Euro kürzen. Für eine Bücherei, die aktuelle Medienangebote machen will, sei das ein harter Schnitt, sagte Henkelmann. Doch die Büchereifreunde steuern auch hier schon gegen. Zusammen mit Bibliothekarin Corinna Holthausen werden mehrmals im Jahr Wunschbuchlisten erstellt. Die liegen in der Lenneper Buchhandlung Schmitz aus. Bürger können ein Buch kaufen und als Buchpate der Bücherei spenden. Das wird gut angenommen. Weitere Aktionen für die Stärkung der Bücherei sind geplant, sagte Brigitte Wehrstedt. Es besteht Kontakt zu Schulen.

Eine größere Einsparung zeichnet sich ab 2017 ab, dann wird eine der beiden hauptamtlichen Bibliothekarinnen in den Ruhestand gehen. Bis dahin, so ist Gerhard Wollnitz von Lennep Offensiv überzeugt, haben sich die Büchereifreunde so gut eingearbeitet, dass die Bibliothek auch diesen Einschnitt verkraften kann.

(RP)
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