Yalcinkayas Fall

Fußball-Verbandsligist Ratingen 04/19 hat beim FSV Kettwig 0:1 verloren.Aufgrund des Engagements hätten die Gäste, die 49 Minuten in Unterzahl spielten, einen Punkt verdient gehabt.

In den beiden Schlüsselszenen zogen die Ratinger den Kürzeren und in der Schlussminute hatten sie dann auch noch Pech, als Kettwigs Torhüter Dennis Höffken den Schuss von Timo Marner noch soeben an den Pfosten lenken konnte. Es wäre der nicht unverdiente Ausgleich für die Gäste gewesen, die aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung und einer kämpferisch engagierten Leistung den einen Punkt durchaus verdient gehabt hätten, zumal sie den Gastgebern nur zwei Chancen gestatteten. So köpfte Berges (60.) völlig freistehend über das Tor und Schwarz kam zehn Minuten später einen Schritt zu spät. So bekam Torhüter Tobias Lindner nur einen Ball zu halten, bei einem Distanzschuss von Hoffmann (22.).

Die Ratinger hatten auch die ersten Möglichkeiten. Dennis Köpke schoss ans Außennetz (10.), Thomas Galewski köpfte über das Tor (18.) und einen Kopfball von Benjamin Schäfer parierte Höffken (38.), der sich zehn Minuten vor Schluss bei einem Kopfball von Wrnonischewsky als Meister seines Fachs erwies.

Obwohl das Chancenverhältnis mit 5:2 für die Gäste sprach, standen sie am Ende mit leeren Händen da. Den Gastgebern genügte eine standardsituation zum Siegtreffer. Mit einem Freistoß aus 18 Metern erzielte René Sperling das Tor des Tages. Torhüter Tobias Lindner hatte die Mauer hingestellt – und da blieb sie auch stehen. Fiedorra, Köpke, Schäfer und Yalcinkya bewegten sich nicht, als der Ball über ihre Köpfe hinweg den Weg in den Winkel suchte und auch fand. Torhüter Linder war bei diesem wunderbar geschossenen Freistoß machtlos. Das Tor wäre nur durch einen Luftsprung der in der Mauer postierten Akteure zu verhindern gewesen.

Die zweite Schlüsselszene in dieser Partie ereignete sich vier Minuten vor der Pause, als der bereits zuvor wegen eines – allerdings harmlosen – Foulspiels schon verwarnte Hakan Yalcinkaya im gegnerischen Strafraum fiel und lautstark einen Elfmeter einforderte. Der Unparteiische Enes Krupic sah das völlig anders und urteilte entsprechend: Schwalbe statt Foul, gelb-rot für Yalcinkaya. Wenngleich die Ratinger in Unterzahl immer stärker wurden, so reichte es nicht mehr zum Ausgleich.

Bester Ratinger war Gengo Seta. Der 26 Jahre alte Japaner zeigte eine starke Leistung, läuferisch top-fit forderte er den Ball und brachte ihn meist zum Mitspieler. Zudem überzeugte Patrick Fiedorra im Abwehrbereich. Bei Benjamin Schäfer war eine deutliche Steigerung zu erkennen, Timo Marner bekam wenig Bälle, ist aber immer für ein Tor gut. Hingegen konnte Thomas Galewski bei seinem Debüt noch nicht überzeugen, ihm fehlte die Bindung. Und Routinier Jörg Datki zeigte sich zu wenig.

„Es fehlten nur die Tore. Das ist das einzige, was man bemängeln kann“, meinte Trainer Bernd Klotz. „In puncto Kampfgeist und Einsatzfreude kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Es fehlte nur der letzte Pass in den Strafraum, der aber notwendig ist, um so ein Spiel zu drehen.“ Aber auch die Kettwiger, von denen viele mit Handschuhen auf dem Ascheplatz zu Werke gingen, spielten körperbetont. „Die haben richtig Pfeffer gegeben“, so Klotz.

(RP)
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