Leichtathletik Schnadt hilft auch dem Meeting

Leichtathletik · Noch nie zuvor gab es Olympische Sommerspiele und Leichtathletik-Europameisterschaften in einem Jahr. Ein Novum. Vom 27. Juli bis 12. August finden in London die Olympischen Spiele statt, vom 27. Juni bis zum 1. Juli die Europameisterschaften in Helsinki. Hinzu kommen die Deutschen Meisterschaften am 16./17. Juni in Bochum, an denen die Mehrkämpfer nicht starten, weil sie am 14./15. Juni in Ratingen beim Meeting um die Fahrkarten nach London kämpfen.

Welche Siebenkämpferinnen und Zehnkämpfer für die Olympischen Spiele nominiert werden, wird der Deutsche Leichtathletikverband am 16. Juni dem Deutschen Olympischen Sport Bund vorschlagen. Diese Athleten werden wohl kaum bei den Europameisterschaften an den Start gehen – sie würden den Körper überfordern. So fällt in Ratingen die Entscheidung, wer nach London und wer nach Helsinki fahren darf.

Das Novum, dass die Europameisterschaften jetzt alle zwei Jahre im wechselnden Rhythmus mit den Weltmeisterschaften stattfinden, weil sich mit der Leichtathletik noch immer prächtig Geld verdienen lässt, hat Ratingen in Zugzwang gebracht. Denn der Wettkampf musste zwischen Götzis – dem internationalen Meeting Nummer eins am 26./27. Mai – und den Europameisterschaften terminiert werden. So wurde Ratingen aus organisatorischen Gründen erstmals zu einer Abendveranstaltung, die am 14./15. Juni steigt. Den Athleten ist das egal. "Wir müssen so oder so hellwach sein und unsere Leistung bringen", sagt Jan-Felix Kolbe, Achter der Weltmeisterschaften 2011.

Für den Ausrichter TV Ratingen bedeutet das jedoch große Veränderungen – Kuchen wird nicht benötigt, Parkplätze sind rar. "Wir nehmen die Herausforderung gerne an", sagt die Vorsitzende Silvia Glander und fügt hinzu: "Wenn man von der Organisation nichts merkt, läuft es wie geschmiert."

Dass das Erdgas Mehrkampf-Meeting wieder in Ratingen stattfindet, ist auch den Stadtwerken zu verdanken. "Wir setzen dafür finanzielle und personelle Ressourcen ein", sagt der Geschäftsführer Friedrich Schnadt. "Wir möchten den deutschen Athleten ein Forum bieten, sich in der Heimat präsentieren zu können." Erfreulich.

(RP)
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