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Boxsport zu alter Blüte

Michael Merda ist der Vorsitzende des neuen Box Clubs Ratingen. Zweimal pro Wochewird trainiert. Doch bevor an traditionsreiche Zeiten angeknüpft werden kann, muss noch viel Schweiß fließen.

Die amerikanischen Box-Gyms, in aller Welt bekannt dafür, dass hier die ganz Großen geformt werden, sind eng. Es riecht nach Schweiß, es ist laut. Ähnlich, natürlich in kleinerer Form, sieht es gegenwärtig in der Ratinger Sporthalle der Suitbertusschule am Dürerring aus. Der neu gegründete Box-Club Ratingen wird hier gerade heimisch.

Montags und mittwochs ab 18 Uhr geht es rund. Nach den üblichen Auflockerungsspielchen wie Basketball oder auch Fußball wird die edle Kunst der Selbstverteidigung geschult. Insgesamt stehen fünf Trainer zur Verfügung. An der Spitze Mustafa Top, der selbst noch aktiv boxen möchte; dann der einstige Deutsche Vize-Meister im Junioren-Bantamgewicht, Ralf Kronenberger, der über 100 Kämpfe bestritten hat und bei der Stadt beschäftigt ist; zudem der 44 Jahre alte Michael Wingender, der in dieser Schule Hausmeister ist. Und Vulkan Sen. Er boxte einst für TuS Gerresheim.

Reger Zuspruch

20, 25 und manchmal auch mehr angehende Boxer, oder solche, die einfach nur Freude am vielseitigen Training haben, hören auf die Kommandos. Jeder hat sich unter zu ordnen, die Anweisungen der Trainer zu befolgen.

Auch der Vorsitzende Michael Merda, der als Ingenieur bei der Stadt Velbert beschäftigt ist und in Breitscheid wohnt, nimmt aktiv am Training teil. Der 53-Jährige, fit und jugendlich aussehend, ist klatschnass geschwitzt. "Es macht aber Spaß, die Handschuhe über zu stülpen und an den Geräten zu arbeiten", sagt er. Sparring freilich kommt für ihn nicht mehr in Frage. "Das ist auch für andere, die nicht mehr aktiv boxen wollen, nicht erforderlich. Wir freuen uns über jeden, der kommt. Der bringt vielleicht noch einen oder zwei mit, und so entsteht eine große Gemeinschaft. Daraus wollen wir es schaffen, Talente zu sichten und sie zu echten Boxern zu formen." Geräte wie Sandsäcke, Punchingball und ähnliches sind längst ausreichend vorhanden, auch Handschuhe, Spring-Seilchen. Es fehlt kaum etwas – außer einem Box-Ring. Aber den glaubt man, sich von einem Nachbarverein wie dem BC Velbert, TuS Gerresheim oder Boxring Düsseldorf leihen zu können, wenn es zu einer eigenen Veranstaltung kommt.

Die ist für den Spätherbst geplant. Ratinger Box-Fans wie die Schäfer-Brüder oder Heinz Hülshoff wurden schon angesprochen. Alle erklärten sich umgehend bereit, dabei zu sein, wenn in Ratingen endlich wieder die Fäuste fliegen. Wie in alten Zeiten, als der BC Ratingen nach dem Krieg auf dem Schulhof der ehemaligen Gemeinschaftsschule Minoritenstraße vierstellige Zuschauer-Zahlen anlockte. Oder der Nachfolge-Club FK Ratingen, der in der Graf-Adolf-Schule seine Veranstaltungen durchführte.

Oder als Ringfrei Mülheim in der damals neu gebauten Europaringhalle kämpfte. Brechend voll war sie, als die Mülheimer Bundesliga-Staffel mit den Schäfer-Brüdern, dem Ratinger Mittelgewichtler Harald Rodewies oder dem unvergessenen Schwergewichtler Peter Hussing (16 Mal Deuscher Meister) ihre Kämpfe bestritt. Das ist lange her.

Ralf Kronenberger, dessen Vater Ernst damals als Aktiver dabei war: "Ich kenne es nur noch vom Erzählen. Da wollen wir wieder hin." Michael Rielke ist Zeugwart. Und eine Internet-Adresse hat der neue Box-Club Ratingen auch schon:

(RP)
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