Aus zwei mach eins Boutique zieht an der Oberstraße ein

Ratingen · Waltraud Wilker trifft in Corona-Zeiten eine mutige Entscheidung. Die Geschäftsfrau vereint ab sofort das Angebot aus den Geschäften Puls und Modeliebe unter einem Dach.

 Die Geschäfte Puls und Modeliebe gibt es jetzt unter einem Dach. Inhaberin Waltraud Wilker (r.) und Mitarbeiterin Elke Kolo beraten im neuen Ladenlokal an der Oberstraße 31.

Die Geschäfte Puls und Modeliebe gibt es jetzt unter einem Dach. Inhaberin Waltraud Wilker (r.) und Mitarbeiterin Elke Kolo beraten im neuen Ladenlokal an der Oberstraße 31.

Foto: Achim Blazy (abz)

In Corona-Zeiten ein Geschäft zu betreiben ist eine ganz besondere Herausforderung. Die Ratingerin Waltraud Wilker ging ein zusätzliches Wagnis ein – sie zog in ein größeres Ladenlokal um. Eine Entscheidung, die sie nicht bereut.

Erst vor zwei Jahren eröffnete die Modefachfrau die Boutique „Puls“ an Oberstraße. Schon bald zeigte sich: Der Platz, den das Ladenlokal bot, war zu klein. Das Geschäft jedoch lief gut und bot Potenzial für einen weiteren Laden. Im Jahr 2019 folgte dann die Eröffnung von „Modeliebe“ an der Düsseldorfer Straße. Beide Geschäfte führten verschiedene Sortimente. Waltraud Wilker steckte aber immer noch voller Ideen.

Als sich dann andeutete, dass Trip & Travel an der Obertravel ausziehen würde, stand der Entschluss fest: Die Geschäftsfrau würde das Angebot beidr Boutiquen unter einem Dach zusammenfassen.

Mit vereinten Kräfte wurde renoviert. „Bei der Neugestaltung der Geschäftsausstattung war es mir sehr wichtig, die Bedürfnisse meiner Kunden immer im Auge zu behalten“, sagt Waltraud Wilker. „Wir haben all unsere Erfahrung in die Einrichtung einfließen lassen“, so Ehemann Ralf Wilker, der seiner Frau stets den Rücken frei hält. So ist der Innenraum offen und mit einem speziellen Lichtkonzept besonders hell gestaltet.

Zum Service gehören neben einem Getränk und umfassender Beratung Umkleidekabinen, die reichlich Platz bieten und eine Kaminecke (manch einer nennt es Männerparkplatz). „Außerdem bieten wir an, jede Hose zu kürzen“, so Waltraud Wilker. Die beiden Geschäfte liefen unterdessen weiter. An nur einem Wochenende wurden die Waren der beiden Geschäfte an die neue Adresse verbracht und am darauffolgenden Tag konnte es schon wieder losgehen.

„Die Pläne für den Umzug standen schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie“ so Waltraud Wilker. Als der erste Shutdown kam, beschlichen die Ratingerin doch leise Zweifel. Doch sie hielt an ihrem Plan fest. Und ist heute froh darüber: „Wir haben durchweg positive Resonanz. Nicht nur unsere Stammkunden besuchen uns weiter, wir konnten auch neue Kunden begrüßen.“ Sie stellt fest: „Die Menschen sind durch Corona und die Einschränkungen ausgehungdert, haben den Wunsch nach etwas Neuem.“ Eine Änderung bemerkt sie dennoch: „Da viele Menschen im Homeoffice arbeiten, werden wir häufig nach bequemer Kleidung gefragt.“

Neben den bewährten Marken, die Wilker aus Puls und Modeliebe mitgenommen hat, finden auch immer wieder neue Marken den Weg ins Geschäft. „Wir sind ständig unterwegs auf der Suche nach neuen Artikeln“, so die Fachfrau, die übrigens seit Jahrzehnten in der Modebranche arbeitet. So hat Waltraud Wilker aktuell warme Winterjacken aus PET-Flaschen oder Hightech-Materialien ebenso im Angebot wie nachhaltige Jeans. Durch die langjährigen Kontakte kann sie Modefirmen überzeugen, Ware nach ihren persönlichen Vorgaben anzufertigen. So gibt es einen Schal, der in Kooperation mit der Firma Heimatliebe entstand aber auch T-Shirts oder Sweatshirts mit Ratingen-Aufdruck.

„Besonders gut kommt bei den Kunden unsere Auswahl an Tamaris-Schuhen an“, so Wilker. Grundsätzlich können sich Besucherinnen ein komplettes Outfit zusammenstellen, neben Kleidung bietet Wilker auch Accessoires wie Taschen, Mützen oder Schals oder Kleinigkeiten für die eigenen vier Wände. „Alles, was Sie bei uns finden, können Sie auch kaufen – sogar die Möbel“, verspricht Wilker. „Ich wünsche mir, dass die Kunden, die uns besuchen kommen, einen Augenblick lang, Corona vergessen.“

Für Wilker hat sich der Mut, sich in Corona-Zeiten zu vergrößern ausgezahlt. „Selbst, wenn es noch einmal zu einem Shutdown kommt, müssen wir diesmal nur eine Miete stemmen.“

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