Heiligenhaus Kunstschau beim Weinfest

Heiligenhaus · Heute und morgen stellen sieben namhafte Winzer ihre Erzeugnisse auf dem Hitzbleck-Parkplatz vor. Heiligenhauser Künstler nutzen die Weinfest-Premiere für eine breit gefächerte Ausstellung. Sie ist am Sonntag ab 11 Uhr zu sehen.

 Hilde Beume (links) und Marlies Conen haben extra fürs Weinfest dekorative Objekte aus Weinflaschen gestaltet, zum Beispiel Schalen aus Grünglas oder Klarglasskulpturen auf Metallstäben.

Hilde Beume (links) und Marlies Conen haben extra fürs Weinfest dekorative Objekte aus Weinflaschen gestaltet, zum Beispiel Schalen aus Grünglas oder Klarglasskulpturen auf Metallstäben.

Foto: jürgen venn

Es gibt viele Kunstschaffende in der Stadt, aber nur wenige Ausstellungsmöglichkeiten. Daher nutzen die heimischen Künstler auch lokale Feste, um sich einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Da Wein, Musik und Kunst einen guten Dreiklang bilden, wird es beim ersten Heiligenhauser Weinfest auch einen kleinen Kunstmarkt geben. Er öffnet am Sonntag um 11 Uhr auf dem Hitzbleck-Parkplatz.

15 Kunstschaffende zeigen Grafik, Malerei, Fotografie und Skulpturen, in Zelten geschützt vor Sonne oder Regen. Das künstlerische Credo der Diplom-Keramikerin Marlies Conen ist auf Ästhetik im Einklang von Formen und Farben angelegt. Ihre ofengeformten Glaswerke sind erlesen schöne Objekte. "Es ist eine uralte Technik, die praktiziert wurde, bevor die Römer das Glasblasen erfanden", betont die Keramikerin. Passend zum Weinfest schuf sie gemeinsam mit dem Ehepaar Hilde und Martin Beume aus Wein- und Bierflaschen interessante Glasobjekte.

Kunst ist das Lebenselixier von Gerhard Bachmann. Erstmals zeigt er leuchtende Glasskulpturen und fantasievolle Holzplastiken. Armin Schmidt gestaltete mit Hilfe von Weinlaub Frottagen. Seine aus Bambusstäben und Gärtnergarn geschaffenen Skulpturen überlagern sich beim Hängen, zeigen in leichten Bewegungen reizvolle Effekte. "Ich male mit der Fotografie", sagt Ulrike Kriewitz. Im Spiel mit der Kamera entstehen poetische Impressionen aus Landschaften und Objekten.

Fotografin Irene Drehmann ist stets auf der Suche nach Freiraum — und findet ihn in der Veränderung realer Gegebenheiten, zurzeit in surrealistischen Bilderwelten. Brigitte Haak zeigt ausgefallene Handwerkskunst. Aus Stoff und Textilversteifer entstehen kleine Figuren von graziler Eleganz, kunstvoll in fantasievolle Objekte gesetzt. Linda Berendes beherrscht das Spiel mit der Scala der Farben, im abstrakten Rausch und in sensibler Pinselführung.

Michael Weber bedient sich der Charakteristika des Expressionismus, übt mit verzerrten Puppenbildern in Öl Gesellschaftskritik. Adolf Hoffmann bietet eine bunte Palette an Farben und Motiven. Doris Peters' Technik ist breit gefächert. In leuchtenden Farben wird in Öl, Acryl oder Mischtechnik abstrakt oder naturalistisch gemalt. "Die Natur so malen, wie sie ist" lautet das Credo von Anneliese Schmidt. Ihre Landschaftsimpressionen wirken authentisch im Spiel von Licht und Schatten.

Mit leichtem Pinselstrich lässt Ilona Peter beim Aquarellieren die Farben fließen. In erzählerischem Drang entwickeln sich Aussagen voller Poesie, lassen fantasievolle Deutungen zu. Den geheimnisvollen Mikro- und Makrokosmos gestaltet Ute Dix in expressiver Farbigkeit. Die verschiedenen Stile können am Sonntag von 11 bis 17 Uhr beim Weinfest mit Muße studiert werden.

(ror)
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