Leichtathletik Technik versagt, Lins sauer

Leichtathletik · Die fortschrittliche elektronische und peinlich genaue Zeitmessung ist der 16-jährigen Alexandra Lins schon zum zweiten Mal in diesem Jahr zum Verhängnis geworden. Bei den Landesmeisterschaften der Leichtathleten in Krefeld startete die Athletin vom ASC Ratingen West über die 400 Meter Distanz, um sich einen Platz unter den Besten Acht zu erlaufen und um die Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften zu erfüllen. Dazu musste sie die Zeit von 59,00 Sekunden unterbieten.

Ärger schon in Leverkusen

Bisher hatte sie die Norm mit 59,27 nur knapp verpasst. Bei den Bergischen Meisterschaften in Leverkusen Anfang Mai versagte die elektronische Zeitmessung, so dass Alexandra Lins eine reguläre Zeit mit Qualifikationsnorm versagt blieb.

Bei den Landesmeisterschaften sollte alles anders werden. Als Achtschnellste gemeldet erwartete sie eigentlich ein Rennen mit den schnellsten. Aber die Verantwortlichen entschieden sich dagegen alle Laufbahnen zu besetzen, so dass Alexandra nur im Zweitschnellsten Lauf laufen durfte. So konnte sie sich bei extrem widrigen Bedingungen nicht an die Schnellsten "dranhängen", sondern musste sich auf sich selber verlassen. Sie ging bei starkem Regen das Rennen forsch an, kam sehr gut aus der ersten Kurve heraus, lief eine konstante erste Gerade und kam als erste aus der zweiten Kurve auf die Abschlussgerade. Auf den letzten 100 Metern musste sie mit dem extremen Gegenwind kämpfen, hielt aber ihre Position bis ins Ziel.

Dort wartete dann die erste Überraschung — die Uhr im Zielbereich lief nicht. So musste sie noch warten, bis sie ihre Zeit erfahren sollte. Doch 20 Minuten später die zweite Überraschung: Es war überhaupt keine Uhr mitgelaufen und der zweite Lauf mit Alexandra Lins als Siegering blieb ohne Zeit. Mal wieder. Ihre Enttäuschung wurde auch nicht durch ihren eigentlich erreichten vierten Platz gelindert.

"So viel Pech kann man doch nicht haben, das ist ja wie verflucht. Von vier Rennen wurde zweimal keine Zeit genommen", so die Reaktion der 16-Jährigen.

"Besonders enttäuschend ist, dass man es selbst bei Landesmeisterschaften nicht geschafft hat, den Lauf zu stoppen, nachdem man erkannte, dass die Zeit nicht mitläuft", ärgerte sich ihre Trainerin Ingrid Kohlen.

Als Entschädigung bot der Verband nun den Athleten an, im Juli noch an einem Einlagelauf teilzunehmen. Diese Chance wird Alexandra Lins nun wahrnehmen müssen, da dieser Lauf gleichzeitig am Tag des Meldeschlusses für die Deutschen Meisterschaften ist.

Dathe lief Bestzeit

Für den ASC Ratingen West war auch die erst 15-jährige Jasmin Dathe am Start. Sie startete bei den Älteren, um Wettkampferfahrungen zu sammeln und um für ihre eigenen Meisterschaften zu trainieren. Sie startete über 100 Meter und lief im Vorlauf mit 12,77 Sekunden eine neue Bestzeit, deren Bestätigung sie im Zwischenlauf nur knapp verpasste. Nicht so gelungen war ihr Auftritt im Weitsprung. Erreichte 4,72 Meter konnten weder sie, noch ihre Trainerin zufriedenstellen, zeigten sie doch, dass bis zu den Deutschen Schülermeisterschaften im August noch jede Menge Arbeit von Nöten ist.

(peer)
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