Radevormwald Sportplatzbau kommt frühestens 2014

Radevormwald · Einen Antrag der FDP, die Mittel für den Bau des Schul- und Jugendsportplatzes vorzeitig freizugeben, hat die Mehrheit des Stadtrates abgelehnt. Da naturschutzrechtliche Regeln zu beachten sind, kann Baustart frühestens im Oktober sein.

 Die Kleingärtner der Anlage "Hagebuch" an der Hermannstraße brauchen wohl im kommenden Sommer noch nicht mit Baulärm vom neuen Sportplatz zu rechnen, der in direkter Nachbarschft gebaut werden soll.

Die Kleingärtner der Anlage "Hagebuch" an der Hermannstraße brauchen wohl im kommenden Sommer noch nicht mit Baulärm vom neuen Sportplatz zu rechnen, der in direkter Nachbarschft gebaut werden soll.

Foto: Hans Dörner (Archiv)

Der seit Jahren geplante Schul- und Jugendsportplatz wird frühestens 2014 gebaut. Das ist das Ergebnis der Sonderratssitzung von Donnerstag. Der Stadtrat hat zum zweiten Mal in Folge mit Mehrheit eine vorzeitige Mittelfreigabe abgelehnt. Im Dezember hatte dies die Verwaltung an den Rat herangetragen, für die Sondersitzung am Donnerstag hatte die FDP-Fraktion diesen Antrag gestellt.

Ziel der Verwaltung war es, den Platz wie 2012 vorgestellt, 2013 zu bauen. Nach der Entscheidung gegen die Mittelfreigabe erklärte Bürgermeister Dr. Josef Korsten, dass der Platz jetzt nicht gebaut werden kann. "Wir müssten die Fläche bis zum 28. Februar roden, sonst dürfen wir erst wieder zum 1. Oktober tätig werden", erklärte Korsten und nannte Artenschutzgründe. Für den Bau des Sportplatzes unterhalb der Sporthalle II an der Hermannstraße müssten einige Baumreihen des angrenzenden Waldes gefällt werden.

Auf BM-Nachfrage erläuterte Sylvia Schwanke, im Rathaus die Umweltbeauftragte mit Sitz im Fachbereich Stadtplanung, die Gründe für einen verspäteten Baubeginn. Nach der Artenschutz-Richtlinie der Europäischen Union, die durch das Bundes-Naturschutzgesetz (§ 44) in deutsches Recht übertragen ist, gelten zwischen März und September besondere Regeln bei Neubauten im Landschaftsbereich. Eine Artenschutzprüfung habe ergeben, dass dort geschützte Fledermäuse und Vogelarten leben können. Um diese zu schützen und in der Brut- und Aufzuchtphase nicht zu stören, darf sechs Monate nicht gerodet werden. "Es besteht als zweite Stufe die Möglichkeit, ab März zu prüfen, ob wirklich solche Tiere dort leben. Das dauert bis Mai. Danach muss die Untere Landschaftsbehörde des Kreises eingeschaltet werden", sagt Schwanke. Wie lange das Verfahren dauert, das könne man nicht sagen.

Vor der Erklärung des Bürgermeisters hatte es eine kontroverse Diskussion gegeben. Für die vorzeitige Freigabe votierten Antragsteller FDP, die UWG, der Bürgermeister und ein fraktionsloses Stadtratsmitglied, dagegen CDU, SPD, AL und ein Fraktionsloser. Zwei SPD-Mitglieder und ein CDU-Mitglied enthielten sich. FDP-Fraktionsvorsitzender Axel Schröder erklärte zu Beginn, dass der Sportplatz das Schulzentrum stärke und ein Gutachten ergeben habe, dass die Stadt über zu wenige Sportfreiflächen verfüge. Die FDP wolle zuerst den Baustart und es später den Haushaltsberatungen überlassen, ob und wie Umkleidekabinen gebaut werden.

Darüber war im Herbst 2012 eine Diskussion entstanden, als die Verwaltung die Kosten auf 500 000 Euro bezifferte. Für die CDU und die SPD erklärten die Fraktionsvorsitzenden Christian Viebach und Dietmar Stark, dass das "Nein" zur vorzeitigen Mittelfreigabe keine Absage an den Sportplatz sei. Sportplatz und Umkleidekabinen gehörten aber zusammen. Es gebe eine Gesamtverantwortung für den Haushalt, darüber müsse deshalb mit der Verabschiedung im März entschieden werden. Die AL lehnt den Bau des Sportplatzes als nicht finanzierbar generell ab.

(RP/ac)
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