Radevormwald Raumpotenziale intensiver nutzen

Radevormwald · Zahlreiche Bewohner der Wupperorte arbeiten am "Integrierten Handlungskonzept Wupperorte" mit. Bei der aktuellen Diskussion kamen erste konkrete Vorschläge für Verbesserungen. Gefordert wird ein "Treffpunkt Wupperorte".

 Die Aula der Grundschule steht außerhalb der Schulzeit meistens leer. Ab und an werden wie hier im März vom DRK Dahlhausen Blutspenden entgegengenommen. Feste gibt es dort nicht mehr.

Die Aula der Grundschule steht außerhalb der Schulzeit meistens leer. Ab und an werden wie hier im März vom DRK Dahlhausen Blutspenden entgegengenommen. Feste gibt es dort nicht mehr.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Über die Zukunft der Wupperorte diskutierten am Donnerstag zahlreiche Bewohner mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Nachdem das "Integrierte Handlungskonzept Wupperorte" Ende April mit einer großen Bürgerversammlung angestoßen worden ist, ging die Diskussion in dieser Woche wie geplant in die zweite Runde.

Die Themenschwerpunkte Jugend und Familie, Mobilität und Begegnungsstätte gingen aus der Auftaktveranstaltung hervor. "Wir haben die Diskussionen der ersten Veranstaltung ausgewertet und auf ihre Dringlichkeit hin überprüft. Die drei Themen haben den höchsten Stellenwert und werden deswegen heute vertieft und weiter ausgebaut", sagte Burkhard Klein, Leiter des Bauverwaltungsamts und für die Stadtverwaltung der Koordinator.

Unter der Überschrift "Starke Quartiere - starke Menschen" entwickelten die Bürger Projekte und konkrete Maßnahmen, um die nachhaltige Entwicklung der Quartiere an der Wupper sicherzustellen. Nach kurzen Impulsvorträgen zogen sich die Teilnehmer in die Klassenräume der Verbundgrundschule Bergerhof-Wupper zurück, um über einen der Themenschwerpunkte zu diskutieren.

Alexandra Werner wohnt erst seit zwei Jahren an der Wupper und fühlt sich noch nicht vollständig in Radevormwald zuhause. Damit die Integration und der Zusammenhalt in Zukunft besser funktionieren, hat sie sich für die Gruppe "Begegnungsstätte" eingesetzt. "Ein solcher Treffpunkt soll ein Ort sein, an dem man Kontakt knüpfen und miteinander ins Gespräch kommen kann", sagte sie. Diesen Standpunkt machte sie auch innerhalb der Gruppendiskussion deutlich. Die verlief ihrer Meinung nach nicht immer sachlich. "Ich hätte mir etwas mehr Rücksicht gewünscht. Diskussionen können nur funktionieren, wenn man sich gegenseitig aussprechen lässt." Geleitet wurde die Diskussion rund um die Bildungsstätte von Anke Schröder vom Sozialamt.

Gila Hüssing, Vorsitzende des Dahlerauer Turnvereins, wies die Teilnehmer darauf hin, dass ihr Verein bereits an der Umsetzung einer sportlichen Begegnungsstätte arbeitet. "Von diesem Angebot sollen nicht nur Vereinsmitglieder, sondern das gesamte Quartier etwas haben."

Friedrich Dijaschtuk brachte die Diskussionen in der Arbeitsgruppe "Mobilität" ins Rollen. Er ist an der Wupper aufgewachsen und kennt sich mit der Infrastruktur der Ortschaften aus. "Es geht nicht, dass manche Ortschaften total vom Netz abgeschnitten sind", sagte er. Er schlug eine Umleitung und Streckenverbesserung der Buslinie 626 vor, für die auch Michael Ruhland kämpft.

Mobilität soll aber nicht nur durch den Öffentlichen Personennahverkehr sichergestellt werden, sondern auch durch ehrenamtliches Engagement. "Wir denken über Mitfahrzentralen oder ein Dorfauto nach", sagt Gruppenleiter Jochen Knorz vom Ordnungsamt.

Tanja Heynen, Schulleiterin der Verbundgrundschule, setzte sich in der Arbeitsgruppe Familie und Jugend für eine umfangreichere Nutzung der vorhandenen Räumlichkeiten ein. "Hier steckt wahnsinnig viel Potenzial drin. Wir brauchen Geld und Personal, um die Anlagen zu bespielen und neue Angebote zu schaffen", sagte sie.

Nach den Diskussionen in den Gruppen versammelten sich die Teilnehmer wieder in der Aula der Grundschule. Die Zahl der Teilnehmer an der Veranstaltung war im Gegensatz zur Auftaktveranstaltung kleiner. Es kamen aber mehr als zum ersten Workshop.

(trei)
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