Radevormwald Neuplanung für die Feuerwehr

Radevormwald · Festgestellt worden ist: Der 1992 entworfene Plan "Feuerwehr 2000" wird überarbeitet. Freiwillige Feuerwehr und Verwaltung haben eine Ist-Analyse erarbeitet. 200 Feuerwehrleute sind ehrenamtlich aktiv. Trotzdem sind tagsüber Einsatzkräfte gesucht.

Die Antwort auf die Frage "Kann der Feuerwehr-Auftrag weiter von der Freiwilligen Feuerwehr übernommen werden oder muss es eine Berufsfeuerwehr geben?" wird am Ende der Beratungen über das neue Brandschutzkonzept stehen. Dieses soll das alte Konzept "Feuerwehr 2000" ersetzen, das bis 1992 erarbeitet worden ist.

Jochen Knorz vom Fachbereich Soziales und Ordnung stellte jetzt die Ist-Analyse vor, die die Feuerwehr um den Chef der Freiwilligen Feuerwehr, Wilfried Fischer, und die Verwaltung zusammengetragen haben. Eingeflossen sind die alltäglichen Einsätze, die sich in den vergangenen Jahren ereignet haben. "Lösen muss man sich von dem Gedanken, ,das passiert mir oder uns alles nicht'", sagte Knorz.

Große Identifikation

Wegen des großflächigen Stadtgebietes hat sich das System "pro Löschgruppe ein Feuerwehrgerätehaus" bewährt, sagte Knorz. Das vor allem auch, weil die Häuser in Eigenregie entstanden sind und auch von den freiwilligen Kräften in ihrer Freizeit gepflegt werden. "Da gibt es eine sehr große Identifikation", sagte Knorz. Auch fördere es die Motivation.

Maßgabe der Feuerwehrarbeit sind die Minuten-Takte für die Einsätze. Angenommen wird ein kritischer Wohnungsbrand im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses. Binnen acht Minuten müssen die Feuerwehrleute am Brandort sein. "Das schaffen wir nicht für alle Außenortschaften", sagte Knorz.

Die nächsten Zeiten sind 13 Minuten für die Brandrauchrettung, denn nach 17 Minuten ist die Reanimationsgrenze für Menschen erreicht und nach 18 bis 20 Minuten kommt es zum "Flashover", dem Übergreifen des Brandes auf die Umgebung. Deshalb drängt die Feuerwehr auf die Wiederbesetzung der zweiten Tagesstelle. Dadurch soll immer gewährleistet sein, dass die Drehleiter zum Brandort gefahren werden kann und eine Person den zweiten Rettungsweg sichert.

Beachtet werden muss auch, dass zwei Einsätze gleichzeitig gefahren werden müssen und dass die Verkehrs- und Witterungsverhältnisse nicht immer optimal sind. Knorz wies darauf hin, dass es schwieriger werde, tagsüber für Einsätze ausreichend Feuerwehrleute zu bekommen — da viele auswärts arbeiten oder aus beruflichen Gründen nur bedingt zur Verfügung stehen.

Kombinierte Lösung möglich

Knorz erläuterte, dass eine Wache mit hauptamtlichen Kräften als Alternative zum bestehenden System aus 24 Personen bestehen muss. "Nur mit ehrenamtlichen Kräften können wir die Schutzziele nicht erreichen", sagte Knorz und brachte deshalb die kombinierte Lösung ins Gespräch.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort