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Radevormwald Jugend erlebt Gemeinschaft

Radevormwald · Die Jugendräume im Bürgerhaus sind Anlaufstelle für Jedermann: Es wird gespielt, gelacht, aber auch ernsthaft über Probleme geredet. Anja Sent und Thomas Thoene haben immer ein offenes Ohr für ihre Schützlinge.

 Herbstferien in den Jugendräumen: Beim Kickerturnier sind Laura, Michel, Anja Sent, Vanessa und Marie (v.r.) mit Begeisterung dabei. Heute geht es zum Bowling ins "Crazy Bowling".

Herbstferien in den Jugendräumen: Beim Kickerturnier sind Laura, Michel, Anja Sent, Vanessa und Marie (v.r.) mit Begeisterung dabei. Heute geht es zum Bowling ins "Crazy Bowling".

Foto: nico hertgen

Die Jugendräume im Bürgerhaus – sie sind mehr als nur ein Treffpunkt für Kinder und Jugendliche. Das Angebot ist vielfältig und reicht vom Mädchentag bis zum Disco-Abend. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse der jungen Menschen. Daher überrascht es nicht, dass die Jugendlichen regelmäßig selber bei der Einrichtung der Räume Hand anlegen. Die langjährigen Mitarbeiter Anja Sent und Thomas Thoene geben Einblicke in ihre tägliche Arbeit, das Angebot der Jugendräume und ihre Pläne und Ziele für die Zukunft.

Wenn die Diplompädagogin Anja Sent von ihrer Tätigkeit erzählt, fällt kein einziges Mal das Wort "Arbeit". Die 50 Jugendlichen, die regelmäßig kommen, werden liebevoll als "Stammgäste" bezeichnet und selbstverständlich mit Namen angesprochen. "Hier kommen alle Schulformen und Altersklassen zusammen", sagt Anja Sent. Besonders schön sei zu beobachten, dass durch diese Begegnungen Freundschaften entstünden, die sonst nicht zustande gekommen wären.

Gemeinsam Lösungen finden

"Bei uns ist jeder willkommen – egal ob nur zum Spielen, oder mit Sorgen und Nöten", sagt sie. Bei Anja Sent und Thomas Thoene finden die Jugendlichen schnell und unkompliziert Hilfe. "Wenn es in der Schule Probleme gibt, die Hausaufgaben Schwierigkeiten bereiten oder eine Bewerbung geschrieben werden muss – die Jugendlichen können sich ans uns wenden, und dann finden wir gemeinsam eine Lösung", sagt Anja Sent.

Zudem können sich die Jugendlichen mit ihren Wünschen und Anregungen aktiv an der Gestaltung ihrer Räume beteiligen. "Im Disco-Raum haben wir mit den Kindern alte amerikanische Schulbusbänke neu bezogen und daraus Sitzecken gemacht", sagt Anja Sent. Auch Wandmalereien der Jugendlichen zieren die Räume – so blickt das berühmte "Rat Pack", die Künstlergruppe um Sänger Frank Sinatra, auf den Disco-Raum herab. "Ich gebe zu, das Motiv war meine Idee. Aber den Kindern hat das Bemalen der Wände viel Spaß gemacht", sagt Erzieher Thomas Thoene.

Aber es gibt noch mehr Neuerungen: Die alte abgenutzte Theke wurde in Schiefer-Optik neu verkleidet und mit einem frischen roten Anstrich versehen, im Außenbereich gibt es eine neue Sitzgelegenheit. Und auch sonst haben die Jugendräume für jeden Geschmack das Passende im Angebot: Im gemütlichen Bastelraum liegen Schere, Kleber und Papier bereit, im PC-Raum kann für einen Euro die Stunde im Internet gesurft werden – und Handwerksbegeisterte können sich im Werkraum austoben.

Mehr Gelassenheit

Auch in Zukunft möchte das Team Anlaufstelle bleiben: "Es wäre schön, wenn noch mehr Kinder kämen, um sich von unserem Angebot zu überzeugen", sagt Anja Sent. Thomas Thoene wünscht sich von der Gesellschaft mehr Gelassenheit im Umgang mit Jugendlichen. "Wir haben früher alle mal über die Stränge geschlagen", sagt er.

(RP)
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