Radevormwald Einbrecher verstärkt aktiv

Radevormwald · Die Zahl der Einbrüche in Radevormwald ist im ersten Halbjahr von 16 im vergangenen Jahr auf 22 in 2012 gestiegen. Die Polizei bittet die Bevölkerung jetzt in der dunklen Jahreszeit um verstärkte Mithilfe.

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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Nach drei Monaten war der Spuk im vergangenen Jahr vorbei: Etwa 30 Einbrüche in Geschäfte und Firmen gingen auf das Konto von zwei 19 und 24 Jahre alten Hückeswagenern, einem 29 und 25 Jahre alten Brüderpaar aus Radevormwald und einem 19-jährigen Schweizer. Schnell hatte die Kreispolizeibehörde eine Ermittlungskommission gegründet, was im August 2011 zur Festnahme des Quintetts führte. Im März wurde der 25-Jährige vom Amtsgericht Wipperfürth zu einer Haftstrafe, seine Komplizen zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Keine Serie zu verzeichnen

Eine solche Einbruchserie, die über Monate für Unruhe gesorgt hatte, gab es in diesem Jahr bislang in Radevormwald oder Hückeswagen nicht. Aber die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg in Rade im ersten Halbjahr im Vergleich zum Zeitraum Januar bis Juni 2011 um sechs von 16 auf 22. Kreisweit sind die Einbrüche in Wohnungen und Häuser sogar auf 283 gestiegen. In dieser Statistik, die Polizei-Sprecher Jürgen Dzuballe auf Anfrage der BM nannte, sind jedoch nicht die Einbrüche in Firmen und Geschäfte enthalten.

Insgesamt ist der Anstieg für Oberberg eklatant: 55 Prozent an Einbrüchen hat die Kreispolizeibehörde allein im ersten Halbjahr 2012 im Vergleich zum gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor registriert. Zwar sind laut Dzuballe auch Fälle aus November und Dezember 2011 in diese 2012er Statistik gerutscht, die zum Jahresende noch nicht bearbeitet werden konnten. Aber bereinigt zeigt die Statistik immer noch einen Anstieg um elf Prozent. Damit liegt Oberberg im Landestrend. In NRW nahmen die Einbrüche um zwölf Prozent zu, hingegen verschlechterte sich die Aufklärungsquote. Landesweit liegt sie bei zwölf Prozent, im Kreis wurden im ersten Halbjahr in 17,3 Prozent der Fälle die Täter ermittelt.

Mit Beginn der dunklen Jahreszeit scheinen die Einbrecher wieder verstärkt aktiv zu sein. Vor allem der oberbergische Süden ist betroffen, der an der Autobahn liegt. "Wir haben oft Täter, die über die A 4 kommen und nach der Tat schnell über die Autobahn flüchten", sagt Dzuballe. Häufig seien es Banden aus Südosteuropa. "Vielfach sind es aber auch örtliche Täter."

Die dunkle Jahreszeit ist für Einbrecher ideal, sagt der Polizei-Sprecher. "Um 17 Uhr wird's dunkel, dann sind aber noch viele Menschen unterwegs", sagt er. Da falle es nicht auf, wenn ein fremdes Auto durch die Straße fahre oder jemand an der Haustüre klingele. Im Sommer, wenn's erst nach 22 Uhr dunkel wird, wäre das dagegen verdächtig.

Beleuchtung rund ums Haus

Dzuballe rät daher: "Lassen Sie das Licht an, wenn Sie einkaufen gehen, und sorgen Sie auch für ausreichend Beleuchtung rund ums Haus, etwa durch Bewegungsmelder." Zudem sollten keine Fenster "auf Kipp" stehen. Denn "ein gekipptes Fenster ist für einen Einbrecher wie ein offenes".

(RP/rl)
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