Radevormwald Bis 2016 keine Berufsfeuerwehr in Radevormwald

Radevormwald · Die Bezirksregierung in Köln hat den Brandschutzbedarfsplan genehmigt. "Radevormwald braucht damit nicht wie andere mittlere kreisangehörige Kommunen eine Berufsfeuerwache vorhalten." Das berichtete gestern Bürgermeister Dr. Josef Korsten.

Die Stadtverwaltung hatte, wie in den vergangenen Jahrzehnten auch, den Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung gestellt. Die hat Köln jetzt bis Ende 2015 verlängert.

"Damit haben wir erst einmal personelle Planungssicherheit", sagte der Bürgermeister. Nur für etwa zwei Jahre ist der Plan genehmigt, weil sich zum Jahreswechsel in der Stadt auf der Wache ein Wechsel vollzieht. Der Oberbergische Kreis übernimmt die Rettungswache von der Stadt und organisiert den Rettungsdienst mit Notarzt-Alarmierung und die Krankentransporte. "Die Bezirksregierung will sehen, ob sich der Wechsel nicht negativ auf die Gesamtsituation auswirkt", sagte Korsten.

Für den Brandschutz ergibt sich daraus die Verpflichtung, weiter schlagkräftig zu sein. "Die Einsatzzeiten haben sich in der Vergangenheit positiv entwickelt", berichtete der Bürgermeister. Diese Zeiten sollen mit einer jetzt etwas veränderten Struktur mindestens gleich gut bleiben. Die Stadt übernimmt zum 1. Januar fünf verbeamtete Bedienstete der bisherigen Feuer- und Rettungswache für den Tages-Feuerwehrdienst von 8 bis 17 Uhr, weil die feuerwehrtechnischen Beamten vom Kreis nicht übernommen werden konnten.

Bisher waren diese Kräfte flexibel für den Feuerwehr- und Rettungsdienst tätig. In Zukunft beschränkt sich die Tätigkeit auf den Brandschutz. Die hauptamtlichen Kräfte sind notwendig, weil freiwillige Feuerwehrleute tagsüber nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. "Wir müssen der Situation Rechnung tragen, dass zahlreiche freiwillige Feuerwehrleute auswärts arbeiten und für Einsätze zu Tageszeiten nicht zur Verfügung stehen", sagte Korsten. In den Abend- und Nachstunden übernimmt die Freiwillige Feuerwehr den Brandschutz in Eigenregie.

Die Wehr genieße einen guten Ruf. Das werde durch die Entscheidung aus Köln unter Beweis gestellt, sagte der Bürgermeister. Mit dem jetzt wieder genehmigten System sei die Einsatzbereitschaft rund um die Uhr dokumentiert. Es habe zur Folge, dass die Stadt auf eine reine Berufswache verzichten kann. "Wermelskirchen hätte 46 Leute einstellen müssen. Das würde unseren Haushalt umwerfen", sagte der Beigeordnete Frank Nipken. Vier Kräfte werden für den Tagesdienst benötigt, fünf Personen und ein Anwärter werden jetzt übernommen. Korsten sieht in der Übergangszeit mit einer Person mehr Vorteile für die Sicherheit der Stadt.

(wos)
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